Sparen ohne Konzept ist kontraproduktiv

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Anlässlich der Ankündigung von Bildungsminister Christoph Matschie, die Anzahl der Staatlichen Schulämter zu reduzieren, um jährlich 4,4 Millionen Euro an Personalkosten zu sparen, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Die Reduzierung von elf auf fünf Schulämter ist bekanntlich keine große Glanzleistung von Bildungsminister Christoph Matschie und kann aus unserer Sicht nur ein kleiner Teil des notwendigen Veränderungsprozess sein. Ein inhaltliches Reformkonzept der Schulunterstützungsstrukturen lässt sich leider – wie so oft bei den Ankündigungen aus diesem Ministerium – bisher nicht im Ansatz erkennen. Die Reform dient anscheinend einzig und allein dazu, um Geld beziehungsweise Personal zu sparen – bildungspolitisch verändert sich dadurch noch nichts. Das ist aus unserer Sicht kopflos. Hier betreibt die Koalition ganz klar Haushaltskonsolidierung zu Lasten von Qualität und Bildung. Wir fordern dagegen Vorfahrt für Bildung und Chancengerechtigkeit – auch und gerade in der Diskussion um die Einführung einer Schuldenbremse in die Landesverfassung.“ „Wir meinen, dass gelingende Bildung endlich mehr Verantwortung vor Ort braucht. Deswegen sind der Ausbau der Schulautonomie und die Verlagerung von Entscheidungskompetenzen in die einzelnen Schulen vor Ort der konsequentere Schritt zur Reduzierung der Schulämter. Offensichtlich ist es nicht gewollt, die einzelnen Schulen zu stärken, damit diese selbst entscheiden können, welchen Weg der Schulentwicklung sie einschlagen, wie sie eigene Profilbildung betreiben und somit auch kürzere Wege zu den Schulträgern haben. Verantwortung braucht die notwendigen Ressourcen. Daher braucht es neben mehr Kompetenzen auch entsprechende Schulbudgets und Entscheidungsfreiheit“, erläutert die bündnisgrüne Bildungspolitikerin. „Wenn die Landesregierung sich endlich einig werden und im Zuge einer dringend notwendigen Gebiets- und Verwaltungsreform auch die Strukturen des Schulunterstützungssystems anpacken würde, wäre ein wirklicher Fortschritt erreicht. Denn wir meinen, dass wenn wir über eine Verwaltungsreform sprechen, auch die Schulämter mitgedacht werden müssen. Hier fehlt es wohl noch immer an Kommunikation oder an Konzepten – beides ist nicht gerade zukunftsweisend“, so Rothe-Beinlich abschließend.