Grüne werben zum Weltbildungstag für gerechten Zugang zu Bildung

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Jährlich am 8. September wird der Weltbildungstag begangen. Anlässlich desselben und des neu aufgeflammten Schulstreits insbesondere innerhalb der schwarz-roten Koalition erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Unser aller Ziel muss doch sein, allen Kindern von Anfang an den bestmöglichen Zugang zu Bildung zu gewähren, unabhängig davon, woher sie kommen oder über wie viel Geld ihre Eltern verfügen. Nur wenn wir alle von Anfang an mitnehmen und ihnen bestmögliche individuelle Förderung gewähren, legen wir eine gute Grundlage für den späteren Bildungserfolg. Und dass dieser zentral ist für die Zukunftschancen der gesamten Gesellschaft dürfte mittlerweile unbestritten sein.“ Umso mehr bedauert die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die immer wieder aufflammenden ideologischen Grabenkämpfe rund um die Frage, wie bestmögliche Bedingungen für Bildung geschaffen werden können. Nicht nur der Schulstreit um die Gemeinschafts- und Oberschule, sondern auch die unnötigen Kürzungsdiskussionen um die Freien Schulen tragen zudem zur Verunsicherung bei. „Eines muss in der jetzigen Diskussion jedoch klar gemacht werden: Alle Kinder müssen dem Land gleich viel wert sein! Daher kann es nicht sein, dass Freie Schulen finanziell ausgeblutet werden sollen. Wir werden uns dafür stark machen, dass wir weiterhin eine bunte Vielfalt an freien und staatlichen Schulen in Thüringen haben, die ausreichend finanziert sind. Den angekündigten Mittelkürzungen an den freien Schulen werden wir entgegentreten“, gibt sich die bündnisgrüne Bildungspolitikerin kämpferisch. „Der Weltbildungstag ist für uns allerdings auch ein willkommener Anlass, um erneut alle an Bildungspolitik Interessierten und in diesem Bereich Aktiven einzuladen, sich miteinander an einen Tisch zu setzen und gemeinsam zu überlegen, wie Thüringen das Bildungsland wird, das tatsächlich alle mitnimmt“, so die Abgeordnete weiter. „Um diese Debatte auch inhaltlich zu führen, haben wir beispielsweise den überaus ernst gemeinten Antrag für die nächste Plenarsitzung eingebracht, das Sitzenbleiben abzuschaffen. Geradezu absurd ist der Vorwurf von CDU und FDP, der uns Grünen aufgrund der Forderung Leistungsfeindlichkeit unterstellt. Vielleicht sollten die schwarz-gelben BildungspolitikerInnen etwas weniger ideologisch agieren und die Vielzahl an BildungsexpertInnen ernst nehmen, die nachgewiesen haben: Wer sitzen bleibt, dessen Leistungen werden nun mal langfristig nicht besser, sondern eher noch schlechter! Immerhin gibt es bereits diverse erfolgreiche Schulen, die ohne Sitzenbleiben auskommen. Diese setzen dafür auf kleinere Lerngruppen, individuelle Betreuung und Unterstützung, das Arbeiten mit je nach Kind differenzierten Bildungsplänen und gehen positiv mit Heterogenität um. Hinschauen und Zuhören sind hier die Hauptdevisen. Hinzu kommt die Anerkennung der vielfältigen Ursachen für Lerndefizite und deren gezielte Behebung“, so Astrid Rothe-Beinlich weiter. „Für Thüringen wünschen wir uns – wie ja offenkundig auch ein Großteil der Thüringerinnen und Thüringer – dass die Kinder länger gemeinsam lernen – allerdings unter der Maßgabe der individuellen Förderung, zumal wir der festen Überzeugung sind, dass es so auch zu besseren Lernerfolgen kommt. Deshalb sollten möglichst alle Schulen auch den Zugang zum bestmöglichen Abschluss im Blick haben und anbieten können. Und genau dieses Angebot wollen wir allen Kindern machen. Weiterhin braucht es die Stärkung der Lernmotivation, um zu Bildungserfolgen zu gelangen“, schließt die Grünenpolitikerin.