„Der von Bildungsminister Christoph Matschie angekündigten Wiedereinführung der Verbeamtung im Lehrkräftebereich stehen wir ablehnend gegenüber. Verbeamtungen sollten aus unserer Sicht allein hoheitlichen Aufgaben, wie Polizei und Justiz, vorbehalten bleiben. Zudem führen diese zu immens hohen Folgekosten im Bereich der Pensionslasten. Stattdessen sollte die Landesregierung ihr Augenmerk vielmehr auf die Schaffung unbefristeter Vollzeitstellen und auf konkrete Vorschläge für ein modernes und gerechtes Dienstrecht legen. Auch die Zahl von 400 Neueinstellungen ist angesichts der hohen Personalbedarfe in den einzelnen Schulen noch zu niedrig. Eigentlich bräuchten wir mehr als doppelt so viele Neueinstellungen“, erläutert Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Nicht zuletzt die heute veröffentlichte Online-Studie der GEW-Thüringen zeigt, dass es den Lehrerinnen und Lehrern im Freistaat besonders um die bessere Anerkennung und gute Rahmenbedingungen für ihre Arbeit geht“, so Rothe-Beinlich weiter. Die bündnisgrüne Landtagsfraktion fordert daher eine Gesamtstrategie, wie die Lehrkräftesituation im Land für alle Schulen verbessert werden und den LehramtswärterInnen endlich berufliche Perspektiven in Thüringen eröffnet werden können. „Hier braucht es auch kreative Lösungen. So könnte beispielsweise mehr Flexibilität mit einer zusätzlichen verkürzten Ausbildung in einem benötigten dritten Fach für LehramtsabsolventInnen angeboten werden, um deren Chancen zu erhöhen und auf Mängelfächer zu reagieren. Zudem braucht es schulbezogene und schulamtsbezogene Vertretungspools, um Krankheitsausfällen, insbesondere bei Langzeiterkrankungen, begegnen zu können. Auch sollte das Einstellungsverfahren in Thüringen schneller passieren, um die Abwanderung von LehramtsanwärterInnen in andere Bundesländer zu verringern“, so die bündnisgrüne Bildungspolitikerin weiter.
Grüne lehnen Wiedereinführung der Verbeamtung von Lehrkräften ab
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