Grüne Fraktion will Regelungen zum Unterrichtsausfall reformieren

(c) Bündnis 90 / Die Grünen

Nachdem sich nun nach monatelangen Debatten in dieser Frage auch der Thüringer Rechnungshof mit einem Sonderbericht zur Begrenzung des Stundenausfalls zu Wort gemeldet hat, wird es höchste Zeit, die Regelungen zum Unterrichtsausfall zu reformieren.

„Fakt ist: Nur mit größtmöglicher Transparenz und einer monatlichen schulartscharfen Erfassung des tatsächlichen Ausmaßes an Ausfallstunden können wir auch Maßnahmen entwickeln, die dem wirksam begegnen. Hier lohnt ein Blick nach Sachsen“, meint Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion in Thüringen.

Nachdem unter anderem die sächsische grüne Fraktion mit 17 Anfragen das Ausmaß an Stundenausfall offengelegt hatte, wurde dort ein Runder Tisch zum Thema Unterrichtsausfall ins Leben gerufen. Dieser übergab im April dieses Jahres seine Empfehlungen zur Erhebung des Stundenausfalls.

Seitdem werden monatlich je Fach die planmäßigen und außerplanmäßigen Ausfallstunden und die fachgerechten und fachfremden Vertretungsstunden sowie die Stunden der Stillbeschäftigung je Klasse allen an Schule Beteiligten (LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen), zugängig gemacht. Darüber hinaus erhielten Eltern- und SchülervertreterInnen im Rahmen ihrer Mitwirkung an der Schule das Recht auf Zugänglichkeit zu den Daten. 

„So viel Transparenz braucht es auch endlich in Thüringen", ist Rothe-Beinlich überzeugt. „Die bisherige Stichprobenpraxis hat sich ebenso wenig bewährt, wie der Versuch des Ministeriums, eigene Erhebungen durch den Lehrerverband oder Schülervertretungen faktisch zu verunmöglichen“, so die Grünenpolitikerin weiter.

Die grüne Fraktion fordert daher, auch in Thüringen, analog zu Sachsen, mit Transparenz und Offenlegung zu agieren. „Erfasst werden sollten monatlich mindestens das fächerspezifische Gesamtstundensoll, der fächerspezifische planmäßige und der außerplanmäßige Stundenausfall, die fachfremden und fachgerechten Vertretungsstunden und Vertretungsstunden in einem anderen Fach. Förderunterricht und Integrationsstunden sollten ebenfalls in die monatliche Erhebung aufgenommen werden. Die Daten sollten öffentlich zugänglich gemacht werden. Außerdem braucht es endlich den zugesagten einsatzfähigen Vertretungspool an zusätzlichen LehrerInnen zur Unterrichtsabsicherung“, schließt Rothe-Beinlich.

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