Grüne begrüßen Bildungssymposium als ernsthafte Dialogplattform

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Respekt zollt die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN dem neunten Thüringer Bildungssymposium und dessen Organisation, bei dem in der Universität Erfurt mehrere hundert TeilnehmerInnen in 90 Workshops zum Thema „Gleiche Chancen in der Bildung" ins Gespräch kamen. „Hut ab für diese Dialogplattform. Anerkennungskultur muss auch heißen, sich für derartige Angebote zur Diskussion in Sachen Bildungspolitik zu bedanken. Die Säle waren voll, ExpertInnen gab es zu allen Facetten von Chancengleichheit und es wurde kein noch so heißes Eisen der aktuellen Debatte ausgespart. Umso bedauerlicher, dass sich von den Abgeordneten des Thüringer Landtags außer mir niemand am Symposium beteiligte“, konstatiert Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der grünen Fraktion. Themen waren unter anderem die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf individuelle Förderung jedes Kindes, die Schuleingangsphase, die Erfahrungen im gemeinsamen Unterricht und die Inklusion, die frühkindliche Bildung, die LehrerInnenausbildung aber auch die Problematiken der fehlenden Männer in Bildung und Erziehung und die Frage der ernsthaften Beteiligung von SchülerInnen und Eltern. In den Workshops konnten zudem sämtliche Fragen und Erfahrungen von vor Ort vorgebracht werden. „Besonders beeindruckend zudem der Vortrag von Dr. Dräger von der Bertelsmann-Stiftung unter der Überschrift Zukunft statt Herkunft“, so Rothe-Beinlich weiter. „Hier wurde deutlich, wie wichtig es ist, Gerechtigkeit im Bildungswesen und Leistung zusammen zu denken. Der Kritik, dass in Deutschland viel zu wenig in Bildung investiert wird, was extrem hohe `Reparaturkosten´ nach sich zieht, kann man sich nur anschließen. Insofern kann und muss es unser Ziel sein, weniger BildungsverliererInnen zu produzieren und zugleich die Förderung der Spitze nicht aus dem Blick zu verlieren“, gibt die Grünen-Politikerin weiter zu bedenken. Vorschläge zum Handeln gab es ebenfalls. So wurde von Dr. Dräger angemahnt, dass alle Kinder früher, mehr und länger in den Genuss von guter Bildung kommen müssen – Schwerpunkt dabei muss auf der individuellen Förderung liegen. Es braucht genau dort mehr Geld, wo die Probleme am größten sind – Schulsozialarbeit und Schulpsychologie muss flächendeckend angeboten werden. Auch die Überlegung, ein freiwilliges Bildungsjahr einzuführen sollte weitergedacht werden. „Kurzum: Eine rundum lehrreiche Veranstaltung. Ein Fazit lautet: Gute Bildung ist für alle machbar! Packen wir es gemeinsam an. Dafür muss der Dialog allerdings auch im Landtag fortgeführt werden“, schließt Rothe-Beinlich.