FDP sorgt für noch mehr Verwirrung im Thüringer Schulstreit

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Pünktlich zu den Sommerferien wartet die FDP-Fraktion im Thüringer Landtag mit einem eigenen undurchdachten Schulkonzept auf und sorgt damit für zunehmende Verunsicherung und Verwirrung in der Diskussion um die Zukunft des Thüringer Schulsystems. Der FDP zufolge dürfen „besonders begabte“ SchülerInnen ab Klasse Fünf auf das Gymnasium wechseln, während alle anderen „weniger begabten“ bis zur siebten Klasse gemeinsam in der Thüringer Regelschule lernen sollen und sich dann für ihren Bildungsweg – Regelschule oder Gymnasium – entscheiden. „Die Einführung einer zweijährigen Orientierungsstufe an Regelschulen für die Mehrzahl der SchülerInnen löst keines der drängenden Probleme im Thüringer Schulsystem. Im Gegenteil: Hier wird noch mehr Ellbogenmentalität und Unsicherheit geschaffen“, kommentiert Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, das Konzept der FDP. „Konsequent umgesetztes längeres gemeinsames Lernen und ein starres Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem schließen sich nun mal gegenseitig aus. Das muss auch die FDP begreifen!“, so Rothe-Beinlich. Die Bündnisgrünen im Thüringer Landtag fordern dagegen eine Schulstruktur, die an individueller Förderung und nicht an Selektion orientiert ist, und die zudem zum Ziel hat, tatsächlich eine Schule für alle Kinder zu sein. Unterschiedliche Studien zeigen, dass die Leistungsunterschiede relativ gering sind, solange alle Kinder zusammen lernen – bei insgesamt steigender Leistung. Das Ergebnis des Schülerleistungsvergleiches macht deutlich, dass es in Thüringen eine ganzheitliche sachliche Debatte braucht, die sich neuen Ideen nicht verschließt – im Sinne unserer Kinder, der Eltern, der LehrerInnen und der ErzieherInnen. „Wir wollen längeres gemeinsames Lernen endlich auf den Weg bringen. Unser langfristiges Ziel ist, dass alle Kinder bis zum Abschluss der Sekundarstufe I, der 9. Klasse, gemeinsam lernen. Die Absolvierung des gymnasialen Abschlusses soll von der 10. bis zur 13. Klasse möglich sein“, macht Astrid Rothe-Beinlich die bündnisgrüne Position abschließend deutlich.