Eigenständige Jugendpolitik für Thüringen

Mädchen in Sonnenblumenfeld

Die Rahmenbedingungen für junge Menschen haben sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich verändert. Die demografische Entwicklung hat dazu geführt, dass der Anteil junger Menschen an der Gesamtbevölkerung immer weiter zurückgegangen ist. Gleichzeitig haben sich die Anforderungen an junge Menschen gewandelt. Wachsende schulische Anforderungen, Unsicherheiten mit Blick auf die eigene Berufsbiografie und höhere Anforderungen an Mobilität sind nur einige Beispiele dafür, dass das Leben junger Menschen neben einer Fülle an Möglichkeiten auch vielfältige Herausforderungen birgt.

Umso wichtiger ist es, jungen Menschen in diesem Land eine Stimme zu geben. Jugendliche und junge Erwachsene müssen mitreden können. Sie müssen in ihren Anliegen und Belangen ernst genommen und gehört werden. Mit der Einführung des Wahlalters 16 bei Kommunalwahlen hat der Freistaat Thüringen dazu einen ersten Schritt erreicht. Die Erwachsenenwelt muss ihnen ihre Lebenswelt als eigenen Gestaltungsort anbieten. Eine solche Haltung und die dementsprechenden Angebote ermöglichen jungen Menschen Selbstentfaltung und Wissen um Selbstwirksamkeit.

Unter der Maxime einer eigenständigen Jugendpolitik diskutieren Fachöffentlichkeit und Sozialwissenschaft in Deutschland seit geraumer Zeit neue Impulse für die Umsetzung der Interessen junger Menschen in der Politik, in dem Beteiligungsverfahren und ressortübergreifendes Denken und Handeln neue Maßstäbe setzen sollen. Unter dem Begriff eigenständige Jugendpolitik wird Politik für Jugendliche und junge Erwachsene als Querschnittsaufgabe definiert, die alle Bereiche von Politik umfasst.

Der 14. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung nimmt dabei insbesondere die Gruppe der Jugendlichen in der Phase zwischen Eintritt in die Sekundarstufe bis zum Beginn der Ausbildung in den Blick.