Bessere Arbeitsbedingungen an Thüringer Hochschulen dringend erforderlich

Bild zur Pressemitteilung: Campus_Uni Erfurt
Heute hat die GEW Thüringen die Ergebnisse ihrer Online-Befragung zu den Arbeitsbedingungen an Thüringer Hochschulen vorgestellt. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, hochschulpolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Die Arbeitsbedingungen an Thüringer Hochschulen sind denkbar schlecht. Das zeigen alle uns vorliegenden Zahlen und die GEW-Umfrage bestätigt dies. Die Personalstrukturen sind aus unserer Sicht mittlerweile untragbar. Befristung und Teilzeit sind der Normalfall, familienfreundliche Bedingungen haben Seltenheitswert. Das muss sich dringend ändern“, so die bündnisgrüne Hochschulpolitikerin. „Dem wissenschaftlichen Nachwuchs werden im Freistaat insgesamt zu wenig berufliche Perspektiven eröffnet. Die jetzige Praxis, dass sich NachwuchswissenschaftlerInnen teils noch bis über das fünfte Lebensjahrzehnt hinaus mit befristeten und schlecht bezahlten Verträgen begnügen müssen, hat nichts mit zukunftsfähigen Arbeitsbedingungen zu tun“, so Rothe-Beinlich weiter. Die bündnisgrüne Fraktion plädiert insgesamt für ein Umdenken in Thüringen. „Statt möglichst viel Personal für möglichst wenig Geld, brauchen wir mehr reguläre und unbefristete Vollzeitarbeitsplätze. Vor allem unterhalb der Professur-Ebene geht es den Hochschulangestellten schlecht. Hier braucht es nicht nur bessere Karrieremöglichkeiten, sondern insgesamt verlässlichere Perspektiven. Und dazu ist neben einer zukunftsfähigen Personalstruktur auch eine ausreichende Grundfinanzierung vonnöten“, so Rothe-Beinlich weiter. Rothe-Beinlich fordert die Landesregierung daher auf, in den jetzt abzuschließenden Ziel- und Leistungsvereinbarungen klare Regelungen zum Abbau des hohen Teilzeit- und Befristungsanteils zu treffen und die Finanzsituation der Hochschulen realistisch zu betrachten. „Angesichts der Tatsache, dass gerade Frauen überdurchschnittlich von Teilzeit und Befristung betroffen sind und dadurch oftmals schlechtere Bezahlung und schlechtere Karrierechancen in Kauf nehmen müssen, braucht es endlich ein engagiertes Eintreten für gute Arbeitsverhältnisse von Männern und Frauen. Hier hat die Landesregierung deutlichen Nachholbedarf“, schließt die bündnisgrüne Hochschulpolitikerin.