Angesichts der Ankündigung von Bildungsminister Christoph Matschie, die Anzahl der Staatlichen Schulämter zu reduzieren, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:
„Die Reduzierung auf fünf Schulämter ist kein großer Wurf. Wir sind uns einig, dass auch in Thüringen über notwendige Anpassungen bei den Staatlichen Schulämtern nachgedacht werden muss. Eine Reduzierung der Schulämter kann nur ein kleiner Teil des Veränderungsprozess sein. Leider ist eine umfassende Reform der Schulunterstützungsstrukturen in Thüringen bisher leider nicht erkennbar. Eine bloße Reduzierung der Schulämter ist daher aus unserer Sicht zu wenig.“
Erst in der letzten Sitzung des Bildungsausschusses stand zu diesem Thema ein Antrag auf der Tagesordnung. Dort sah sich der Minister jedoch noch nicht in der Lage, ein Konzept vorzustellen. „Leider scheint es immer mehr zur Routine des Bildungs- und Kulturministers zu werden, mit plötzlichen Ankündigungen ohne fachliche Einbindung der AkteurInnen Unsicherheit zu schüren. Dies erweist dem richtigen Grundanliegen unterm Strich jedoch einen Bärendienst“, ist die grüne Bildungspolitikerin überzeugt.
„Wir meinen, dass gelingende Bildung mehr Verantwortung vor Ort braucht. Wir fordern daher den konsequenten Ausbau der Schulautonomie und die Verlagerung von Entscheidungskompetenzen an die einzelnen Schulen vor Ort. Wichtig ist, die einzelnen Schulen zu stärken, damit diese selbst entscheiden können, welchen Weg der Schulentwicklung sie einschlagen, eigene Profilbildung betreiben und kurze Wege zu den Schulträgern haben. Verantwortung braucht jedoch auch die notwendigen Ressourcen, daher braucht es für mehr Kompetenzen auch entsprechende Schulbudgets“, erläutert die bündnisgrüne Bildungspolitikerin.
„Uns ist zudem nicht klar, wie die Landesregierung und die Thüringer SPD die Gebiets- und Funktionalreform mit einer Reform des Schulunterstützungssystem miteinander verbinden will. Wir meinen, dass wenn wir über eine Verwaltungsreform sprechen auch die Schulämter mitgedacht werden müssen. Hier fehlt es anscheinend an Kommunikation oder an Konzepten – beides ist nicht gerade zukunftsweisend“, so Rothe-Beinlich abschließend.
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