Umstrittener Antibiotikaeinsatz: Billiges Fleisch – teuer erkauft

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Dr. Frank Augsten: CDU und SPD im Thüringer Landtag verweigern sich bei Antibiotikaproblematik tragfähigen Lösungen Der Antrag „Antibiotikaeinsatz in der landwirtschaftlichen Tierhaltung nachhaltig reduzieren“ der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen vom Februar dieses Jahres hat es endlich zur abschließenden Beratung in den Thüringer Landtag geschafft. Mehrere Monate lang hatten CDU und SPD die Befassung im Gesundheitsausschuss verschleppt – nun steht auch fest, warum. „Der von CDU und SPD vorgelegte Alternativantrag zeigt das ganze Dilemma: Mit Vorschlägen zu Studien, Monitoring und Aufklärung werden Nebenschauplätze bedient. Um das eigentliche Problem mogeln sich die beiden Parteien herum“, so kommentiert Dr. Frank Augsten, agrar- und umweltpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Fraktion, die heutige Abstimmung im Thüringer Landtag. „Kein Landwirtschaftsbetrieb setzt Antibiotika aus Jux und Tollerei ein, schließlich kosten Medikamente Geld. Der breite Antibiotika-Einsatz ist vielmehr die Voraussetzung dafür, dass landwirtschaftliche Nutztiere durch die Welt gekarrt und unter unsäglichen Bedingungen gehalten werden können sowie einem Leistungsdruck unterliegen, den sie nur unter Medikamenteneinfluss überleben.“ Für die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN besteht der einzige Weg zur deutlichen Reduzierung der Antibiotikamengen in einer Neuorientierung in der landwirtschaftlichen Tierhaltung - hin zu tiergemäßen Haltungsbedingungen, robusten Rassen und Leistungserwartungen, die einen Medikamenteneinsatz überflüssig machen. Die Richtlinien der ökologischen Tierhaltung sind dafür der Maßstab. „Es ist aus unserer Sicht bedauerlich, dass die beiden Thüringer Regierungsfraktionen offensichtlich am Status quo in der Tierhaltung festhalten wollen. Während das bei der CDU angesichts der Untätigkeit der Bundesagrarministerin Ilse Aigner in dieser Angelegenheit nachvollziehbar ist, wundern wir uns bei der SPD in Kenntnis der Initiativen im Bundestag doch sehr. Gerade von Thüringens Gesundheitsministerin Heike Taubert hätten wir uns ein deutlicheres Engagement gewünscht, denn sie weiß um die Gefahren für die Humanmedizin, wenn der Antibiotikaeinsatz in der Landwirtschaft nicht deutlich reduziert wird“, schließt Frank Augsten.