Hilfe tut Not: Lage der Milchbauern kritisch – europäische Lösungen könnten helfen

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Anlässlich der heutigen Anhörung zur Milchkrise erklären die landwirtschaftspolitischen Sprecher der rot-rot-grünen Regierungskoalition Dr. Johanna Scheringer-Wright (Fraktion DIE LINKE), Dagmar Becker (SPD-Fraktion) und Olaf Müller (Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

„Die Anhörung heute bestätigte unsere bisherigen Erkenntnisse. Klar ist, dass der Milchmarkt ein globaler Markt ist, der immer wieder von Krisen geschüttelt wird und Preise um die 20 Cent pro Kilogramm nicht kostendeckend sind. Die Milchpreise entsprechen in keinster Weise der harten Arbeit der Landwirte und stehen dem Tierwohl entgegen.

Zur Begegnung der Krise sind unterschiedliche Vorschläge gemacht worden. Klar geworden ist dabei, dass Maßnahmen und Hilfen auf Länderebene oder auch bundesweit nur begrenzt weiterhelfen. In der aktuellen Lage sind sie dennoch notwendig, um die Liquidität zu sichern und Betriebsschließungen zu verhindern. Langfristig aber bedarf es europaweiter Maßnahmen. Vor allem muss die Milchmenge deutlich und nachhaltig reduziert werden. Bis dieses Ziel erreicht ist, müssen wir den Landwirten unter die Arme greifen – im Idealfall durch absatzfördernde Maßnahmen.“

Auf Länderebene will die rot-rot-grüne Koalition Maßnahmen zur Entlastung der Milcherzeugenden Betriebe auf den Weg bringen. Hier seien bereits viele Vorschläge bekannt. „Um das Problem langfristig anzugehen, ist eine Mengenregulierung im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union notwendig, das wurde auch von den angehörten Erzeugern und deren Verbänden ausgeführt“, so die LINKE-Abgeordnete Dr. Scheringer-Wright.

„Das Ende der Milchquote hat einen entfesselten Markt hervorgebracht. Die Bauern wurden 32 Jahre lang dazu erzogen, ihre Milchquote zu erfüllen. Jetzt sollen sie plötzlich umdenken. Das ist nicht so einfach“, betont Dagmar Becker (SPD), die hinsichtlich des eigenen Berufsstands kritisch hinzufügt: „zumal sie damit entgegen anders lautender Versprechungen allein gelassen wurden.

Olaf Müller von den Grünen ergänzt: „Die Anhörung zeigt, dass Ökolandbau und Tierwohlstrategien wichtige Qualitätsfaktoren für die Thüringer Landwirtschaft sind. Sie bieten die Chance, auch in der Milchviehhaltung eine höhere Wertschöpfung zu erreichen. Entsprechende Maßnahmen wollen wir deshalb verstärkt unterstützen.“

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