Austritt von Silosickersaft aus Siloanlage in Neumark

Tierfabrik Massentierhaltung

Der Betreiber eines Schweine haltenden Betriebs mit Sitz in Nordhausen betreibt in Neumark (Weimarer Land) eine Siloanlage, aus welcher seit Jahren Silosickersaft austreten soll. Die austretenden Substanzen können das Niederschlagswasser verunreinigen sowie in Oberflächengewässer und Grundwasser gelangen, was wiederum zu Schädigungen des Ökosystems führen kann. Verunreinigtes Niederschlagwasser entsteht unter anderem, wenn Niederschlagswasser mit Silage in Verbindung kommt. Mit Silageresten beziehungsweise Gär- und Sickersaft vermischtes Niederschlagswasser muss aufgefangen und entsorgt werden. Wenn Silagesickersäfte in Oberflächengewässer gelangen, werden diese geschädigt durch Ammoniak, sauerstoffzehrende Stoffe und Pflanzennährstoffe. Ammoniak ist bereits in sehr geringen Konzentrationen für Fischbrut und manche Fischarten stark giftig oder gar tödlich. Für den Abbau der organischen Substanz wird Sauerstoff benötigt (Sauerstoffzehrung). Im Gewässer kann es dadurch zu Sauerstoffmangel und damit unmittelbar zu Fischsterben kommen. Als Folge eines andauernden Sauerstoffmangels kommt es zu einem anaeroben (sauerstofffreien) Abbau, der die Lebensgemeinschaft im Gewässer zerstören und Ablagerungen von Faulschlamm sowie Geruchsbelästigungen bewirken kann. Beim Auslaufen von Silagesickersaft gelangt, je nach den Untergrundverhältnissen, ein mehr oder weniger großer Teil in tiefere Bodenschichten und führt dort zur Verunreinigung von Boden und Grundwasser. Zudem entzieht der Abbau organischer Bestandteile dem Grundwasser Sauerstoff. Dadurch und durch den niedrigen pH-Wert der Sickersäfte kann es zu einer nachteiligen Veränderung der Grundwasserbeschaffenheit, insbesondere zu einer Mobilisierung unter anderem von Eisen, Arsen und Schwermetallen, kommen.

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