Plötzlich geht es doch!

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Anja Siegesmund, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, begrüßt die Meldung über die Einigung der Tarifparteien im FriseurInnenhandwerk auf einen Branchenmindestlohn von 8,50 Euro ab 2015:

„Plötzlich geht es doch! Seitens der ArbeitgeberInnen und nicht zuletzt seitens eines Vertreters des FriseurInnenhandwerks im Thüringer Landtag hieß es in den letzten Jahren immer wieder: Die tariflichen Hungerlöhne der Branche von unter vier Euro wären notwendig, weil sonst nicht wirtschaftlich gearbeitet werden könne. Nun scheinen diese Pseudo-Marktgesetze nicht mehr zu gelten. Der plötzliche Sinneswandel des FriseurInnenhandwerks gleicht daher einem Offenbarungseid. Die ArbeitgeberInnen bewegen sich jetzt, weil die qualifizierten Arbeitskräfte langsam knapp werden und weil sie wissen, dass mit einer Bundesregierung unter grüner Beteiligung ab Herbst dieses Jahres ohnehin ein gesetzlicher Mindestlohn kommen wird.“

Aus bündnisgrüner Sicht ist der Mindestlohn seit langer Zeit überfällig. So fährt Siegesmund fort: „Die Einigung im FriseurInnenhandwerk zeigt, wie notwendig ein allgemeiner und verbindlicher Mindestlohn ist. Nach wie vor werden Menschen in prekärer Beschäftigung, in Leiharbeit und über Werkverträge schlicht ausgebeutet. Wer ernsthaft Menschen unterstützen will, die mit Niedriglöhnen auskommen müssen, darf nicht bei einzelnen Branchen stehen bleiben. In vielen anderen Bereichen, wie im Floristik-, Reinigungs- oder Sicherheitsgewerbe läuft der Wettbewerb ebenfalls über Minilöhne auf Kosten der ArbeitnehmerInnen und der Gesellschaft. Angesichts dieser Tatsachen ist das Festhalten der FDP an ihrem ideologischen „Nein“ zum Mindestlohn ein Schlag ins Gesicht aller BürgerInnen. Unsere Forderung nach einem branchenübergreifenden Mindestlohn von 8,50 Euro für alle Beschäftigten bleibt also aktuell.“

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