Pflege gibt es nicht zum Billigtarif

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Grüne: Pflegepakt ist ein längst überfälliger Schritt für eine menschwürdige Pflege Anja Siegesmund, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, erklärt anlässlich der Verabschiedung eines Pflegepakts für Thüringen: „Der Pakt war ein längst überfälliger Schritt gegen den Pflegenotstand in Thüringen. Der reinen Absichtserklärung müssen nun aber konkrete Maßnahmen folgen. Menschenwürdige Pflege erfordert politisches Handeln, nicht Reden.“ Die Pflegevergütung soll, laut Pflegepakt, in Thüringen schrittweise steigen. „Eine gerechte Entlohnung fordert meine Fraktion schon seit langem. Wir müssen endlich weg von der Pflege zum Billigtarif. Engagierte und qualifizierte MitarbeiterInnen verdienen ein ordentliches Gehalt. Es ist ein Skandal, dass thüringenweit bis zu 40 Prozent weniger als im Bundesdurchschnitt für die gleiche Leistung gezahlt werden.“ Doch die Entlohnung dürfe nicht die einzige Konsequenz des Pflegepaktes sein. „Gute Pflege gelingt nur, wenn neben einer höheren Vergütung der Arbeit auch an weiteren Maßnahmen gearbeitet wird. Dazu zählen eine Strategie zur Ausbildungsförderung, eine Imagekampagne, um neue Zielgruppen für die Pflegeberufe zu gewinnen und eine Harmonisierung der Pflegequalifizierungen“, so Siegesmund. Die bündnisgrüne Fraktion hatte bereits im Oktober-Plenum einen umfassenden Antrag „Pflegebranche stärken und dem Pflegemangel begegnen“ vorlegt. „Nun wird sich zeigen, ob es die schwarz-rote Landesregierung wirklich ernst mit der Pflegeversorgung in Thüringen meint. Wir fordern die Landesregierung auf, die Pflege ganzheitlich zu betrachten. Damit wir nicht in Zukunft immer mehr von Pflegearmut sprechen müssen, gilt es, den Pflegebegriff zu reformieren und für eine solide, nachhaltige und sozial gerechte Finanzierung der Pflegeversicherung sowie für ein vernünftiges Rentenkonzept zu sorgen, wie wir es mit unserem Modell der Grünen Pflege-Bürgerversicherung anstreben. Für diese Ziele muss sich die Landesregierung auf Bundesebene einsetzen. Auf dem Grünen Sozialgipfel am 27. November freue ich mich auf eine spannende Diskussion auch zu diesem Thema“, so Anja Siegesmund.