Die Thüringer Grünen fordern anlässlich des morgigen Equal Pay Day entschlossene Maßnahmen zur Verbesserung der Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern. „Es ist nicht hinnehmbar, dass Frauen immer noch schlechter bezahlt und seltener befördert werden als ihre männlichen Kollegen“, sagt Astrid Rothe-Beinlich, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag. „Noch immer verdienen Frauen im Durchschnitt rund 23 Prozent weniger als Männer. Sie erhalten auch seltener Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld und partizipieren weniger an Gewinnbeteiligungen. Hintergrund ist vor allem die Steuer- und Sozialgesetzgebung, welche sich nach wie vor am tradierten Alleinernährermodell orientiert und falsche Anreize setzt. Von Gleichstellung kann also auch im 21. Jahrhundert noch keine Rede sein.“ Als problematisch für Frauen mit Kindern sieht Rothe-Beinlich zudem fehlende Kinderbetreuungs- und Infrastrukturangebote. „Wir fordern unsere Landesregierung auf, endlich gegen diese Ungerechtigkeit aktiv zu werden. Das Prinzip ‚Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit‘ braucht Taten, keine wirkungslosen Ankündigungen.“ Die Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Babette Pfefferlein, betont: „Wenn wir zukünftig in Thüringen erfolgreich sein wollen, brauchen wir endlich gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit. Vor allem in den sozialen Diensten müssen die Arbeitsbedingungen verbessert werden – dort sind überwiegend Frauen beschäftigt. Eine existenzsichernde Bezahlung und erwerbsbegleitende Fortbildung, die perspektivisch auf mehr Lohn für die Beschäftigten abzielt, sind der Anfang.“ Katrin Göring-Eckardt, Bundestagsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verweist auf die mangelnde Tätigkeit der Bundesregierung. „Deutschland gehört mit der Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen von 23 Prozent zu den Schlusslichtern in Europa. Das ist ein unhaltbarer Zustand. Dennoch setzt Frauenministerin Kristina Schröder weiterhin auf Freiwilligkeit statt klare gesetzliche Regelungen. Die grüne Fraktion hat deshalb einen Antrag zur Erarbeitung eines Gesetzes in den Deutschen Bundestag eingebracht, um die Entgeltdiskriminierung von Frauen zu verhindern. Betriebe und Tarifpartner müssen nachweisen, dass ihre tariflichen und nichttariflichen Entgeltregelungen sowie deren innerbetriebliche Umsetzung diskriminierungsfrei ausgestaltet sind. Um die Durchsetzung einer solchen Regelung zu gewährleisten, sollte der Antidiskriminierungsstelle des Bundes eine Kontrollbefugnis übertragen und die betroffenen Frauen durch ein Verbandsklagerecht gestärkt werden.“ Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lädt morgen anlässlich des Equal Pay Days ab 8 Uhr zu einer kleinen Standkundgebung vor dem Thüringer Landtag ein. Es werden sich auch VertreterInnen der anderen Fraktionen und des Landesfrauenrates beteiligen.
