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Im Mai soll in verschiedenen Naturschutzgebieten in Thüringen, unter anderem im Naturschutzgebiet Rhönberg bei Gotha, das Insektizid Mimic gegen den Schwammspinner ausgebracht werden. Bereits gestern wurde in einigen Gebieten damit begonnen, in Rhönberg startet der Einsatz heute.
Laura Wahl, naturschutzpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sieht den Einsatz kritisch: „Dies ist seit 20 Jahren der erste flächige Einsatz von Pestiziden in Thüringer Wäldern, von denen einige als Naturschutzgebiete eingestuft sind. Viele Bäume stehen wegen der Trockenheit natürlich unter Stress und der Schwammspinner stellt hier eine zusätzliche Bedrohung dar. Dass ein flächiger Pestizideinsatz die Antwort darauf sein soll, bereitet mir allerdings große Bauchschmerzen.“
„Wie Naturschutzverbände bereits aufgezeigt haben, ist mit Nebenwirkungen auf andere Insekten und Organismen zu rechnen. Das Sammeln von Waldkräutern ist beispielsweise auf dem Rhönberg innerhalb der ersten drei Wochen nach dem Eingriff untersagt. Die große Frage, die offen bleibt, ist daher, ob der Gifteinsatz für das Ökosystem als Ganzes nicht mehr Schaden verursacht als dass es hilft“, gibt Wahl zu bedenken.
„Ich erwarte von ThüringenForst und den zuständigen Behörden ein ausführliches Monitoring, um sowohl die Erfolgsquote des Einsatzes als auch negative Auswirkungen auf Natur und Umwelt herausarbeiten zu können. Für eine differenzierte Beurteilung von zukünftigen Einsätzen gegen Schwammspinnerplagen ist dies unerlässlich“, so Wahl abschließend.