Zur heutigen Anhörung des Entwurfs der Thüringer Tierwohlstrategie erklärt die Sprecherin für Tierschutz von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag Babett Pfefferlein:
„Obwohl der Tierschutz seit 2002 als Staatsziel im Grundgesetz verankert ist, leiden tagtäglich Massen von Tieren: Schweinen werden die Schwänze abgeschnitten und Rindern die Hörner verätzt. Die grausamen Bilder von verletzten Legehennen, viel zu engen Schweinebuchten und verschmutzten Rindern haben wir vor Augen, wenn wir an die Massentierhaltung in vielen Ställen denken. Tiere werden von Süd nach Nord und von Ost nach West durch ganz Deutschland oder ins Ausland gekarrt, um geschlachtet zu werden.
Wir als Bündnisgrüne haben unsere Forderungen nach einer tiergerechten Haltung in Thüringen 2014 im Koalitionsvertrag verankert.“
Olaf Müller, Sprecher für Landwirtschaft der Fraktion, ergänzt: „Die wirtschaftliche Zukunft der Thüringer Landwirtschaft hängt davon ab, ob sie sich den Anforderungen der Gesellschaft an eine ethisch vertretbare Tierhaltung stellt. Denn nur so können tierische Produkte hergestellt werden, die auf Dauer erfolgreich sind.“
Bereits im Januar hatte die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN angemahnt, dass die zuständigen Ministerien ihre Hausaufgaben machen sollten, um die im Koalitionsvertrag beschlossenen Forderungen endlich umzusetzen. Der nun vorliegende Entwurf, der in Zusammenarbeit der Thüringer Ministerien für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie sowie für Infrastruktur und Landwirtschaft erarbeitet wurde, bringt endlich Bewegung.
Den Auftakt bot die heutige öffentliche Anhörung und damit ist endlich ein weiterer Schritt getan. Nun gilt es, die Empfehlungen aus den Fachgruppen und aus der heutigen Anhörung auf Umsetzbarkeit sowohl in Bezug auf den zeitlichen Rahmen als auch auf die rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen und die Expertisen der angehörten Verbände und anderer Sachverständigerer einzuarbeiten und die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen.
„Wir fordern, dies alles so schnell wie möglich voranzubringen, um in Thüringen endlich die aus Landesrecht heraus möglichen Maßnahmen für mehr Tiergesundheit und Tiergerechtigkeit zu realisieren“, so Babett Pfefferlein abschließend.