Zehn Jahre BSE in Deutschland – die Krise ist vorbei!

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Das BSE-Krisenmanagement hat sich aus Sicht der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN EU-weit bewährt, nun fordert sie angesichts der gebotenen Ressourcenschonung ein Umdenken beim Umgang mit wertvollem Tiermehl. „Rindfleisch aus EU-Staaten ist neben der Milch das am besten untersuchte tierische Lebensmittel. Jedes Rind, das in unsere Lebensmittelkette gelangt, wird vorher auf BSE-Erreger getestet“, erklärt der agrar- und umweltpolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, Dr. Frank Augsten. „Allerdings haben wir heute im Lebensmittelbereich jede Menge Probleme u.a. mit Antibiotika-Resistenzen, gefährlichen Farben und Weichmachern aus Verpackungen sowie gentechnisch veränderten Bestandteilen, für die es keine Risikoforschung gibt. Wir sollten die für die BSE-Vorsorge aufgebrachten Millionen-Beträge daher nun in Bereichen einsetzen, von denen wirklich Gefahren für die menschliche Gesundheit ausgehen.“ Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kündigt vor diesem Hintergrund einen Vorstoß für das Aufheben des EU-weiten Tiermehlverfütterungsverbotes an. Dabei müssen für die Wiederzulassung strenge Regeln gelten, die für verantwortungsbewusste Landwirte allerdings selbstverständlich sind. Dazu gehört das absolute Verbot der Verfütterung an Wiederkäuer sowie des Kannibalismus, also das Verfüttern von Tiermehl an die gleiche Tierart. „Tiermehl ist seit Menschengedenken ein wichtiges Eiweißfutter in der Landwirtschaft. Profitgier hat in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit dem verantwortungsbewusstem Umgang gebrochen – das war der Beginn eines drohenden BSE-Seuchenzuges“, so Augsten weiter. „In Zeiten von Ressourcenschonung, Klimaschutz und effizientem Mitteleinsatz ist das Verbrennen dieses wichtigen Futtermittels aber nicht mehr zu verantworten.“ Das maßgeblich von der damaligen grünen Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast im Jahr 2001 auf den Weg gebrachte BSE-Bekämpfungsprogramm diente der Verhinderung eines europaweiten Flächenbrandes. Durch konsequentes Handeln ist dieser verhindert worden. Statistiken belegen, dass das BSE-Krisenmanagement funktioniert: Bei über sechs Millionen in der EU getesteten Rindern gab es im Jahr 2009 gerade einmal 49 positive Tiere, in Deutschland waren es zwei Rinder.