Ernährungsbedingte Krankheiten: Vorbeugen ist besser als Heilen – und preiswerter!

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Der 2009er Mikrozensus – die jährliche repräsentative Haushaltsbefragung – ergab für die Thüringer Männer einen Anteil von 63 Prozent Übergewichtigen und für die Frauen von 48 Prozent. Aber auch bei den Kindern zeigt sich diese unheilvolle Entwicklung: Laut einer Studie der Technischen Universität Dresden sind in Thüringen zehn Prozent der Fünft- bis Neuntklässler übergewichtig, drei Prozent von Ihnen stark (adipös).

„Die Übergewichtigen von heute sind die Diabetiker, Stoffwechsel- und Gelenkkranken von morgen, die nicht nur persönlich ein hartes Schicksal erwartet, sondern die auch die Krankenkassen in einem hohen Maße belasten“, erklärt der agrar- und umweltpolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, Dr. Frank Augsten. „Greifen Politik und Krankenkassen hier nicht schnellstmöglich in einem beträchtlichen Maße präventiv ein, kollabieren in einigen Jahren sämtliche Gesundheitssysteme.“

Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrüßt alle Initiativen, die vor allem in Kindergärten und Schulen gesunde Ernährung zum Thema haben. Dazu zählen neben den Aktivitäten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, der Verbraucherzentrale, des Landesbauernverbandes, des Landessportbundes und des Thüringer Ökoherz e.V. seit diesem Jahr auch das Schulobstprogramm der Thüringer Landesregierung.

„Diese Initiativen können nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Denn sie stehen der übermächtigen Lebensmittelindustrie und der industriefreundlichen Kennzeichnung von Lebensmitteln gegenüber“, so Augsten weiter. „Wir fordern die Thüringer Landesregierung auf, das EU-Schulobstprogramm auf mehr Schulen zu erweitern und uns in unseren Bemühungen um eine verbraucherfreundlichere und damit gesundheitsfördernde Lebensmittel-Kennzeichnung zu unterstützen.“