Heute geht deutschlandweit das sogenannte Tierschutzlabel an den Start. Kreiert wurde es vom Deutschen Tierschutzbund in enger Zusammenarbeit mit der Fleischindustrie. Dazu erklärt der tierschutzpolitische Sprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, Dr. Frank Augsten: „Tierschutzpolitisch beginnt das neue Jahr so katastrophal wie das letzte endete. Nachdem die regierungstragenden Fraktionen im Deutschen Bundestag im Dezember 2012 dringend notwendige Verbesserungen im Tierschutzrecht verhindert haben, folgt nun mit dem Tierschutzlabel der zweite Fauxpas. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen ab heute mit ruhigem Gewissen Fleisch aus Tierhaltungen kaufen, die als besonders tierartgerecht ausgezeichnet sind. Dabei sind die Kriterien alles andere als tierfreundlich, wie etwa die einstreulose Haltung auf Spaltenböden oder die Versorgung der Tiere mit gentechnisch verändertem Futter.“ Für die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist vor allem nicht nachvollziehbar, wieso sich ausgerechnet der Deutsche Tierschutzbund für eine derartige Kampagne hergibt. „Bei allem Verständnis für Bundesministerin Ilse Aigner, die sich mit einer Million Euro für die Tierschutzlabel-Kampagne von ihrer Verantwortung freikaufen und von ihrem Versagen beim Tierschutz ablenken will – der Deutsche Tierschutzbund als wichtigster Repräsentant der Tierschützerinnen und Tierschützer hat den vielen Betrieben einen Bärendienst erwiesen, die sich durch die Öko-Zertifizierung, der Teilnahme am NEULAND-Programm oder durch Haltungsbedingungen weit über den Standard des Tierschutzlabels hinaus zu einer wirklich artgemäßen Tierhaltung bekennen,“ so Augsten abschließend.
