Grüne stellen Thüringer Schulpolitik kein gutes Zeugnis aus

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Morgen findet in Thüringens Schulen die alljährliche Zeugnisausgabe statt. Höchste Zeit auch der schwarz-roten Landesregierung in Sachen Bildungspolitik ein Zeugnis auszustellen. „Hier können die Resultate allerdings nicht befriedigen“, so die Einschätzung der Bildungspolitikerin der grünen Fraktion, Astrid Rothe-Beinlich. „Auch wenn das Kitagesetz endlich auf den Weg gebracht wurde, hapert es noch bei der Umsetzung. Dramatischer stellt sich die Lage jedoch beim andauernden Koalitionsstreit um die Schulpolitik dar. Hier herrscht leider größtmögliche Verunsicherung“, so Astrid Rothe-Beinlich weiter. „Der gerechte Zugang zu besserer Bildung und die angemessene Finanzierung unseres Bildungssystems müssen endlich konsequent angegangen werden. Dringend notwendig und von den Thüringern und Thüringerinnen auch mehrheitlich gewollt sind aus unserer Sicht längeres gemeinsames Lernen und der Ausbau qualitätsvoller Ganztagsschulen. Was allerdings tatsächlich nach den Ferien an den Schulen passiert ist weitestgehend unklar“ - so die Einschätzung der Grünenpolitikerin gerade mit Blick auf das Thüringer Gemeinschaftsschulvorhaben und den Streit um die im Kabinett umstrittenen Gesetzesvorlagen. „Bildung muss zu einer gemeinschaftlichen Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen werden. Das Kooperationsverbot muss abgeschafft werden, um die Bund-Länder-Blockade in der Bildungspolitik zu überwinden“, ist Rothe-Beinlich weiterhin überzeugt. „Auf die Tagesordnung gehört auch die Modernisierung der beruflichen Ausbildung. Die Warteschleifen, in denen viel zu viele Jugendliche stecken, sind eine Sackgasse, die Milliarden verschlingt. Notwendig ist auch der Ausbau überbetrieblicher Ausbildungsstätten, um die berufliche Ausbildung konjunkturunabhängiger zu machen“, gibt Rothe-Beinlich auch und gerade angesichts des demografischen Wandels zu bedenken. Besonders nachdenklich machen muss der bundesweite Anstieg des Anteils der Ungelernten bei den 20- bis 30-Jährigen. „Eine Demokratie steht auf tönernen Füßen, wenn ein erheblicher Teil der Heranwachsenden systematisch von guter Bildung und der Chance zum sozialen Aufstieg ausgeschlossen bleibt. Auslese können und dürfen wir uns nicht länger leisten. Jedes Kind und jede/r Jugendliche braucht eine Chance auf Zukunft. Und Bildung öffnet dabei die Türen zur Welt“, schließt Astrid Rothe-Beinlich.
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