„Eine Scheindebatte zum Ärztemangel!“

(c) Bündnis 90 / Die Grünen

Erstaunt zeigt sich die Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Anja Siegesmund, über den von der Regierungsfraktion der CDU gewählten Titel „Werden in Thüringen die Ärzte knapp?“der Aktuellen Stunde.

„Auch nach der Rede vom CDU-Abgeordneten Gumprecht blieb unklar, warum die Regierungspartei den sich bereits abzeichnenden Mangel an Ärzten mit einem Fragezeichen versieht, anstatt einen stimmigen Maßnahmenkatalog zu präsentieren“, kritisiert die gesundheitspolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion. Im Gegensatz zur CDU hält Siegesmund mehr Studienplätze oder niedrigere Zugangshürden zum Studium für ungeeignete Antworten auf das Problem. „Es studieren nicht zu wenige junge Menschen Medizin. Die Studierendenzahlen sind weitestgehend stabil. Wenn bis zu 40% der Absolventen des Medizinstudiums nicht den Ärzteberuf in Deutschland ergreifen nachdem sie ihr Studium abgeschlossen haben, sondern in andere Länder auswandern oder in andere Berufe gehen, dann stimmen offenbar Grundstrukturen in Ausbildung und im Berufsbild nicht mehr. Und genau hier müssen wir ansetzen“, erklärt die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN. „Neben familienfreundlichen Arbeitsbedingungen für Ärzte, müssen Studierende mehr Kontakt mir der Allgemeinmedizin und dem Arbeitsalltag von Hausärzten bekommen“, fordert Siegesmund. „Auch  eine Reform der Bedarfsplanung und der Ausbau von medizinischen Versorgungszentren stellen Bausteine eines umfassen Lösungskonzepts dar.“

 Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zeigte sich enttäuscht, dass die CDU-Fraktion eine Aktuelle Stunde der Facharbeit im Ausschuss zu dieser dringenden Frage bevorzugt. „Das war nicht anderes als eine überflüssige Scheindebatte“, schließt Siegesmund.

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