Echte Wahlfreiheit schaffen

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Mit Unverständnis reagiert die familienpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, Anja Siegesmund, auf die Äußerungen von Ministerpräsidentin Lieberknecht zum Betreuungsgeld. „Die Debatte nimmt absurde Züge an“, sagt Siegesmund. „Bei der lautstarken Forderung nach einem Betreuungsgeld wird gerne vergessen, dass es in den vergangenen 60 Jahren in Westdeutschland keine Wahlfreiheit bei der Kindererziehung gab und bis heute nicht gibt. Die von der Ministerpräsidentin befürchtete ‚uniforme Gesellschaft‘ ist dort Alltag. Mütter, die einer Erwerbstätigkeit nachgingen, wurden gar als ‚Rabenmütter‘ bezeichnet.“ Aus Sicht von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist eine ausreichende Zahl an Kitaplätzen eine zwingende Voraussetzung für Wahlfreiheit. „Deswegen kann die CDU nicht von einem Zwei-Säulen-Modell faseln und gleichzeitig den Kita-Neubau vernachlässigen. Die CDU muss endlich die entscheidenden Weichen stellen“, meint Siegesmund. Die grüne Familienpolitikerin hält auch die Äußerungen der Ministerpräsidentin zur „seelischen Stabilität“ von Kindern für verfehlt. „Die Ministerpräsidentin setzt alte ideologische Grabenkämpfe fort, anstatt sie zu überwinden. Mir ist keine Studie bekannt, die zeigt, dass Thüringer Kitas seelisch instabile Kinder hervorbringen, wie die Ministerpräsidentin impliziert“, sagt Siegesmund. „Fakt ist: Eltern, deren Kinder Kitas besuchen, erbringen exakt die gleiche Elternleistung wie alle anderen und verdienen daher die gleiche Anerkennung“, schließt die Grünen-Politikerin.

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