Mauerbau am 13. August stand für Unfreiheit und Tod

Loch in Mauer

„Mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 und der Teilung Deutschlands durch eine tödliche Grenze ist unglaublich viel Leid einhergegangen. Familien wurden zerrissen, Menschen in ihrem eigenen Land ein- oder aus ihrer Heimat ausgesperrt. Ihnen wurde tausendfaches und tiefgreifendes Unrecht zugefügt. Wer aus der DDR fliehen wollte, musste Leib und Leben riskieren. Viele Menschen haben ihren Freiheitswillen mit dem Tod bezahlt. Unzählige Menschen wurden nach gescheiterten Fluchtversuchen für Jahre ins Gefängnis gesperrt. Dieser Opfer gedenken wir am 13. August in besonderer Weise. Entscheidend ist und bleibt, dass die Erinnerung daran lebendig bleibt“, erinnert Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag.

„Die schmerzhafte Erinnerung an diese Zeit und die SED-Diktatur mit all ihrer Ausgrenzung und Menschenverachtung muss wachgehalten werden. Deshalb braucht es neben politischer und menschenrechtsorientierter Bildung in der Schule ebenfalls eine dauerhafte Förderung der Orte des Gedenkens, der Thüringer Gedenkstätten und Grenzmuseen, die authentische und professionelle Erinnerungs- und Bildungsarbeit leisten“, ist die Grünenpolitikerin überzeugt.

Zu denken geben muss allerdings auch, dass aktuell wieder verstärkt über Abschottung mittels restriktiver Grenzregime diskutiert wird. Mittelmeer und Wüste sind längst zu Massengräbern geworden, in denen Geflüchtete sterben, da es keine sicheren und legalen Fluchtwege für sie gibt.

„Für mich, die im Wissen um tödliche Grenzen in der DDR aufgewachsen ist, war neben Meinungs- und Pressefreiheit eine der größten Errungenschaften der friedlichen Revolution im Herbst 1989 die Reise- und Bewegungsfreiheit für jede und jeden von uns. Als überzeugte Europäerin war und bin ich dankbar über den Abbau von Grenzkontrollen und Schlagbäumen. Dass Europa nun aber einmal mehr zur Festung wird und sich gegen Menschen auf der Flucht abschottet, ist ein Armutszeichen. Ich bin davon überzeugt, dass es ein solidarisches Europa braucht, welches sich gemeinschaftlich um Menschen auf der Flucht sorgt und das Sterben im Mittelmeer und der Wüste beendet“, betont Rothe-Beinlich abschließend.

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