Dioxin-Skandal: Besonnenes Handeln statt blindem Aktionismus

Bild zur Pressemitteilung
Die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN warnt angesichts des aktuellen Dioxinskandals vor sich überbietenden Forderungen und weltfremden Vorschlägen. "Die Kontrolle einer jeden einzelnen Futtermittelkomponente ist genauso wenig machbar wie die ‘gläserne‘ Landwirtschaft“, erklärt der agrar- und umweltpolitische Sprecher der bündnisgrünen Fraktion, Dr. Frank Augsten. „Bei den zahlreichen Dioxinfunden in Futtermitteln in den vergangenen Jahren hat es sich immer um absichtliche Gesetzesverstöße von Firmen gehandelt, die angesichts der kaum spürbaren Strafen das Restrisiko in Kauf genommen haben. Wenn derart viel kriminelle Energie den Verlust der betrieblichen Existenz zur Folge hätte, würde sich die Risikobereitschaft sehr in Grenzen halten.“ Neben härteren Strafen fordert die Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein Kontroll- und Meldesystem, wie es im Ökolandbau seit mittlerweile 20 Jahren EU-weit erfolgreich praktiziert wird. „Anstatt nun Heerscharen von Experten mit der Entwicklung entsprechender Regelungen zu beauftragen, genügt ein Blick in die seit 1991 gültige EU-Bio-Verordnung. Diese gilt gleichermaßen für alle Biobetriebe innerhalb der EU sowie für Importeure aus Drittländern. Unabhängige Kontrollen sind dort ebenso geregelt wie sogenannte Positivlisten für erlaubte Futtermittelkomponenten. Ein Biobetrieb setzt seine Betriebserlaubnis aufs Spiel, wenn er sich nicht an geltendes Recht hält“, so Augsten weiter. „Überhaupt sollte der aktuelle Dioxin-Skandal Anlass genug sein, um über einige Dinge wie Lebensmittelpreise, Qualitätsproduktion, Tierhaltung und unser Konsumverhalten nachzudenken. Der Ökolandbau zeigt in diesen Fragen den richtigen Weg.“