Experten der UNESCO informieren sich seit gestern über die Weiterentwicklung des Thüringer Biosphärenreservates Vessertal. Der umweltpolitische Sprecher der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Frank Augsten, verweist in diesem Zusammenhang auf die „dringend notwendige Ausweitung“ des Biosphärenreservates.
„Dazu muss die Landesregierung ein Konzept vorlegen, dass bislang noch aussteht“, erklärt Augsten. Bisher umfasst das Biosphärenreservat nur 17 000 Hektar. Für das weitere Bestehen ist jedoch eine Mindestgröße von 30 000 Hektar notwendig. „Mit einer Vergrößerung würde sich auch der Anteil der Kernzonen erhöhen und weitere Waldflächen könnten aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen werden“, so Augsten weiter.
Der Umweltpolitiker verlangt von der Landesregierung ebenfalls Klarheit darüber, wie es mit der im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Errichtung eines so genannten „Entwicklungsnationalparks“ weiter geht. „Die bisherigen Aussagen dazu haben mehr zur Verwirrung als zur Förderung der Akzeptanz des Naturschutzes beigetragen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen zunächst die notwendige Vergrößerung des bestehenden Biosphärenreservates, bevor sich das Vessertal in 30 Jahren zu einem wirklichen Nationalpark entwickeln kann.“
Zum neueren Vorschlag der Regierungskoalition, das Biosphärenreservat zu einer Biosphärenregion zu erweitern, erklärt Augsten: „Eine Biosphärenregion – oder auch Biosphärengebiet – ist im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes nur eine andere Bezeichnung für Biosphärenreservat. Der Schutzstatus und die Ziele bleiben die Gleichen. Anstatt mit Wortspielen die Bevölkerung zu verwirren, bedarf es konkreter Vorschläge für eine Erweiterung, denn bereits 2011 steht die Evaluierung für das Vessertal an.“
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