Zusammenführen und Willkommenskultur leben statt spalten

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„Gerade in einem Land wie Thüringen, in dem Abwanderung und Fachkräftemangel schon heute gravierende Probleme darstellen, muss es uns darum gehen, eine Willkommenskultur zu leben, um zukunftsfähig zu sein“, kommentiert Astrid Rothe-Beinlich, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, die aktuelle Debatte rund um die Äußerungen von CSU-Chef Seehofer. „In diesem Sinne begrüßen wir ausdrücklich, dass sich Thüringens neue Ausländerbeauftragte Petra Heß maßgeblich der Integration verpflichtet fühlt. Trotzdem dürfen wir auch die Augen vor bestehenden Problemlagen mit Blick auf Integration und Teilhabe nicht verschließen“, gibt Rothe-Beinlich zu bedenken, die zudem anregt, den Posten der Ausländerbeauftragten in Integrationsbeauftragte umzubenennen. „Wenn sich Menschen verunsichert oder bedroht fühlen, gilt es, dies ernst zu nehmen. Dass Seehofer, Sarrazin und andere dies jedoch populistisch nutzen, um gegen Menschen anderer Herkunft, insbesondere aber gegen Muslime, mobil zu machen und eine Nützlichkeitsdebatte loszutreten, ist schäbig und menschenverachtend zugleich. Zudem birgt eine solche Stimmungsmache jede Menge gesellschaftlichen Sprengstoff, zeigt aber keine Lösung für die Probleme auf“, so die Grünenpolitikerin weiter. „Dabei weiß jede und jeder: Integration ohne den Zugang zu Bildung muss scheitern. Deshalb muss es uns daran gelegen sein, auch und gerade in einem Land wie Thüringen, allen Menschen den bestmöglichen Bildungszugang zu gewährleisten - egal, woher sie kommen. Zudem muss es uns gelingen, Fachkräfte im Land zu halten. Im Moment übersteigt die Abwanderungsquote die der Zuwanderung bei weitem. Das liegt maßgeblich auch an den fehlenden Arbeitsplätzen, mangelnden Zukunftsperspektiven und der Lohnpolitik. Ein Billiglohnland wie Thüringen wird dauerhaft Schwierigkeiten haben, Fachkräfte zu binden, wenn hier nicht endlich umgesteuert wird“, ist Rothe-Beinlich überzeugt. „Weiterhin halten wir es für wichtig, eine Willkommenskultur zu leben. Integration ist keine Einbahnstraße. Sie beruht auf Respekt und gegenseitiger Anerkennung. Diskriminierung von Menschen ist kein Kavaliersdelikt. In diesem Sinne muss es uns auch wichtig sein, Ghettoisierung vorzubeugen und ein Miteinander auf Augenhöhe auch im Alltag zu leben“, schließt Astrid Rothe-Beinlich.