„Rassismus und Rechtsextremismus in der DDR – Grüner Gesprächsabend mit dem Historiker Dr. Harry Waibel über Ursachen und Auswirkungen neonazistischer und rassistischer Einstellungen in Ostdeutschland“

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Trotz des offiziellen Selbstverständnisses der DDR als „antifaschistischer Staat“, haben sich auch dort neonazistische und rassistische Einstellungen ausgeprägt und verbreitet. Die rassistischen Mordtaten des NSU sind nicht gänzlich ohne die zeitgeschichtlichen Bezüge zu dieser rechtsextremistischen Szene erklärbar. Ausländische Vertragsarbeiter*innen sahen sich in der DDR einem verbreiteten Alltagsrassismus und institutionell organisierter Ausgrenzung ausgesetzt. Rassistisch motivierte Straftaten bis hin zum Mord wurden von den Sicherheitsbehörden häufig verschwiegen und vertuscht.


Die Rechtsterrorist*innen des NSU konnten auch an diese Kontinuitäten anknüpfen. Als Konsequenz aus dem NSU-Komplex hat der Thüringer Landtag 2016 eine der Handlungsempfehlungen des ersten NSU-Untersuchungsausschusses umgesetzt und eine Enquetekommission „Rassismus und Diskriminierungen“ eingesetzt.


Der Historiker und Schriftsteller Dr. Harry Waibel forscht seit einigen Jahren zu den Themen Neonazismus und Rassismus in der DDR und stellt in seinen Veröffentlichungen Erklärungsansätze zu neonazistischen und rassistischen Einstellungen in Ostdeutschland dar. Gemeinsam mit ihm werden Madeleine Henfling, Obfrau der Enquete-Kommission „Ursachen und Formen von Rassismus und Diskriminierungen“ sowie Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus und Astrid Rothe-Beinlich, Sprecherin gegen Rassismus und für umfassende Aufarbeitung, darüber diskutieren.


Hierzu laden wir Sie am 19. März 2018 um 19.00 Uhr zu einem Gesprächsabend in den Kubus der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße nach Erfurt ein.
 

Adresse

Andreasstraße 37a
99084 Erfurt
Deutschland