Tagung "Wachstum ohne Ende?"

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Höher, schneller, weiter. Wer Fortschritt will, muss Schritt halten. Aber um welchen Preis? Ist immer mehr genug? Obwohl Wachstumsraten ganz offensichtlich nur einen begrenzten Aussagewert bezüglich des gesellschaftlichen Wohlstandes haben, kommt ihnen in der politischen Debatte bisher ein herausragender Stellenwert zu. Angesichts dieser Beobachtung schlägt die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine Erweiterung der Perspektiven vor.

Jede und jeder weiß, es kann kein unendliches Wachstum geben. Und doch messen wir unseren Wohlstand allein mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP). Es ist doch paradox: Ein Auffahrunfall auf der Straße oder das Stehen im Stau steigern das BIP. Ebenso Naturkatastrophen wie Hochwasser. Deshalb haben wir uns gefragt, ob wir damit überhaupt das Richtige messen und mittels einer Studie die Entwicklung des Landes anhand eines sogenannten Regionalen Wohlfahrtsindexes nachgezeichnet. Dieser berücksichtigt neben rein wirtschaftlichen auch soziale und ökologische Faktoren.

Im Ergebnis zeigt sich ein deutliches Auseinanderklaffen zwischen der Thüringer Wirtschaftsentwicklung einerseits und den Tendenzen der Lebensqualität andererseits: Während das BIP von 1999 bis 2010 insgesamt leicht stieg, sank die Wohlfahrt im gleichen Zeitraum. Dazu ein Beispiel: Flächenversiegelung und Bebauung in Flussnähe führten in den vergangenen Jahren zunächst zu einem Anstieg des BIP. Drei sogenannte Jahrhunderthochwasser später sind die volkswirtschaftlichen Schäden jedoch in mehreren Milliardenbeiträgen zu besichtigen. Also weiter die Deiche höher bauen – auf dass sie das nächste Mal halten? Oder der Natur ihren Raum geben? Es liegt auf der Hand: Flüsse lassen sich nicht einzwängen.

Wir wollen eine breite öffentliche Diskussion über die Grenzen der bisherigen Wachstumsorientierung in Politik und Gesellschaft befördern. Wir sind überzeugt, dass eine Stabilisierung oder gar Steigerung unserer Lebensqualität und der Wohlfahrt unserer Kinder nur auf Grundlage eines nachhaltigen Wirtschaftens gelingt. Daraus ergeben sich politische Forderungen wie die Einführung eines Mindestlohnes, eine bessere Ausstattung des Bildungswesens, ein weit ausgebauter öffentlicher Nahverkehr und eine deutliche Reduktion der Flächenversiegelung.

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