Strukturdefizite beim Ärztemangel anpacken

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Die Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Anja Siegesmund, sieht in den Plänen der FDP einen möglichen, aber bei weitem nicht ausreichenden Baustein, um dem sich abzeichnenden Ärztemangel auf dem Land zu begegnen. „Er ist strukturellen Defiziten bei der Bedarfsplanung, den Versorgungstrukturen und der Ausbildung junger Mediziner und Medizinerinnen geschuldet“, so die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDIS 90/DIE GRÜNEN. „Deswegen stellt das Konzept der FDP keine nachhaltige Lösung des Ärztemangels, aber durchaus eine Diskussionsgrundlage zum Schließen von akuten Versorgungslücken dar.“ Siegesmund begrüßt auch den offenbaren Strategiewechsel bei den Liberalen: „Es ist ganz neu, dass sie den Staat in der Pflicht sehen, so weitgehende Aufgaben in der Ärzteversorgung zu übernehmen.“ BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gehen in ihren Forderungen allerdings deutlich weiter. „Der Ausbau von integrierten medizinischen Versorgungszentren, die Ausbildung hochqualifizierter Gemeindeschwestern, eine Reform des Medizinstudiums mit intensiver Berufsbegleitung und die Stärkung des Berufs des Allgemeinmediziners sind die Stellschrauben, die wir jetzt angehen müssen“, betont Siegesmund. Das Konzept der FDP könne innerhalb einer solch umfassenden Reform eine zusätzliche positive Wirkung entfalten, für sich allein genommen, greife es zu kurz. „Im Gegensatz zu den hanebüchenen Vorschlägen des FDP-Bundesgesundheitsministers Philipp Rösler sehe ich daher bei den Thüringer Kollegen eine Gesprächsgrundlage“, schließt Siegesmund.