„In Kindertagesstätten wird durch gute Bildung und Erziehung der Grundstein für Chancengleichheit gelegt. Dass dies auch die Eltern zu schätzen wissen, belegen die Zahlen des Ländermonitors frühkindliche Bildungssysteme 2010 der Bertelsmann Stiftung zum erhöhten Besuch der Kinder in den Einrichtungen. Dafür müssen aber auch entsprechende finanzielle Mittel bereitgestellt und die Rahmenbedingungen geschaffen werden“, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Fraktion im Thüringer Landtag.
Mit dem Inkrafttreten des Kita-Gesetzes zum 1. August seien die Weichen in Thüringen für eine bessere Familienpolitik gestellt. „Jetzt gilt es die Umsetzung kritisch zu verfolgen“, so Rothe-Beinlich. Denn es wurde bereits feststellt, dass einzelne Gemeinden gegen die Reformen des Kita-Gesetzes verstoßen. So häufen sich Hinweise auf Einschränkungen der Kita-Öffnungszeiten, geplante Erhöhungen von Kita-Gebühren oder Einkommensbeschneidungen bei den Fachkräften.
„Aus unserer Sicht sind diese Schritte, die hier einzelne Gemeinden gehen, in keinster Weise mit den Anforderungen des neu beschlossenen Kita-Gesetzes zu vereinbaren. Wir hoffen daher auf eine schnelle Aufklärung. Hier kann sich Bildungsminister Christoph Matschie nicht aus der Verantwortung ziehen“, sagt Rothe-Beinlich. Auf der Internetseite seines Ministeriums findet sich jedoch unter der Beantwortung häufig gestellter Fragen zum Thüringer Kindertageseinrichtungsgesetz immer noch der Stand vom 1. Oktober 2006. „In Anbetracht dessen, dass die Zeit drängt, ist dies wirklich nachlässig und kein ernst zu nehmender Hinweis dafür, dass Thüringen zum `Bildungsland Nummer Eins´ gemacht werden soll“, so Rothe-Beinlich abschließend.
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