Ländlicher Raum in Thüringen: Situation und Perspektive

Bild zur Großen Anfrage

Der Freistaat Thüringen ist zu 95 Prozent ländlich geprägt, rund 80 Prozent der Bevölkerung lebt im ländlichen Raum. Damit ist klar: Thüringen definiert sich in hohem Maße über den Zustand seiner Dörfer und kleinen Städte. Oder anders beschrieben: Die zukunftsfähige Entwicklung des ländlichen Raumes als Lebens-, Wirtschafts-, Kultur- und Naturraum ist für die darin lebenden Menschen und für den Freistaat insgesamt von existenzieller Bedeutung.

Dabei ist eine den örtlichen Bedingungen angepasste Wirtschafts- und Infrastruktur die Voraussetzung für das Erreichen gleichwertiger Lebensverhältnisse in den größeren Städten und den ländlichen Gebieten. Die Abwanderung vom Land in die Städte ist neben der allgemeinen demografischen Entwicklung und den abnehmenden Spielräumen der öffentlichen Haushalte die größte Herausforderung für die Thüringer Landespolitik. Solange sich der Wegzug aus den Dörfern und kleinen Städten nicht verlangsamt, gilt es, die Anstrengungen zum Erhalt und zur Verbesserungder Lebensqualität auf dem Land zu verstärken.

Das "Integrierte Gesamtkonzept zur Entwicklung des ländlichen Raumes" des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt aus dem Jahr 2009 stellt mit seinen zehn strategischen Handlungsfeldern eine geeignete Grundlage dar - sie ist jedoch mit ressortübergreifenden Maßnahmen sowie im Dialog mit unterschiedlichen Wirtschafts- und Sozialpartnern umzusetzen und den sich verändernden Bedingungen und neuen Herausforderungen anzupassen.