Lebensmittelkennzeichnung: EU-Parlament schaltet Ampel ab

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Mit Unverständnis reagiert der Sprecher für Verbraucherschutz, Dr. Frank Augsten, auf das Ergebnis der heutigen Abstimmung im Europäischen Parlament gegen die Nährwertkennzeichnung durch eine Lebensmittelampel.

„Die christlich-konservative Mehrheit des EU-Parlaments ist mit ihrer Entscheidung der Lebensmittelindustrie gefolgt, die eine Lebensmittelampel in Deutschland bisher erfolgreich verhindert hat“, kritisiert Augsten. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern die Einführung einer Ampelkennzeichnung, um Nährwerte transparent und verständlich zu deklarieren.

„Die starke Zunahme von ernährungsbedingten Krankheiten, besonders bei Kindern, fordert konsequentes politisches Umsteuern. Für Verbraucherinnen und Verbraucher muss auf den ersten Blick klar sein, wie hoch der Gehalt an Zucker, Fett und Salz in einem Lebensmittel ist. Das sehen auch Eltern, Verbraucherschützer, Krankenkassen und Kinderärzte so, denn die Folgekosten von Fehlernährung und Übergewicht kann sich unsere Gesellschaft nicht mehr leisten.“ Das Argument der Lebensmittelindustrie, dass der Supermarkt zum „Ampelparcours“ wird, ziele darauf ab, die Menschen weiter für dumm zu verkaufen.

„Ungesunde Produkte werden mit sportlicher Werbung zum sportlichen Produkt gemacht“, so Augsten weiter. In einem Test der Verbraucherorganisation „foodwatch“ haben viele WM-Produkte eine Rote Karte bekommen. „Wir fordern mehr Fairplay bei der Nährwertkennzeichnung. Die Hersteller dürfen den Zucker- und Fettgehalt nicht länger in unübersichtlichen Tabellen und Grafiken verstecken“, schließt der Abgeordnete.