Unglaubwürdige Argumente für unsinniges Großprojekt

(c) Bündnis 90 / Die Grünen

„Zähne zeigen“ – unter diesem Motto beteiligten sich heute rund 400 Teilnehmer an einem Ostermarsch gegen die 380-Kilovolt-Stromtrasse durch den Thüringer Wald. Auch die Vorsitzende der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Anja Siegesmund, war unter den Demonstranten.

„Es ist erschreckend, dass auch im Jahr 2010 noch immer dieser Protest gegen das ökonomisch unsinnige und ökologisch katastrophale Großprojekt des Energieriesen Vattenfall nötig ist“, sagte Siegesmund auf der Schlusskundgebung in Behringen. Denn auch die neue schwarz-rote Landesregierung Lieberknecht-Matschie führt die ignorante Politik des Althaus-Kabinetts fort, nicht zuletzt unter dem Verweis auf die angebliche Notwendigkeit der Trasse für den Ausbau regenerativer Energien. „Dabei ist es absurd, wenn Vattenfall und Co. das Erneuerbare-Energien-Gesetz missbrauchen, um eine 100 Meter breite Schneise durch den Thüringer Wald mit 70 Meter hohen Masten zu schlagen“, so Siegesmund. Der Konzern habe spätestens durch seine Vertuschungsversuche zu den Störfällen in den AKWs Krümmel und Brunsbüttel jede Glaubwürdigkeit verspielt.

„Wenn die Leitungen angeblich durch das Wachstum der Erneuerbaren Energien verstopft sind, warum bauen dann alle Stromerzeuger emsig Kohledreckschleudern und betteln bei Schwarz-Gelb in Berlin für eine Laufzeitverlängerung der jetzt schon unsicheren Atommeiler?“, fragt Siegesmund. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern, dass anstelle gigantischer Stromleitungen durch ganz Europa endlich eine dezentrale Energieversorgung aufgebaut wird. „Schwarz-Rot sollte sich nicht für unglaubwürdige Projekte gegen den Willen der Bevölkerung einspannen lassen, sondern dafür sorgen, dass Thüringen so schnell wie möglich autark mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgt wird“, so Siegesmund.