Hebammenleistungen langfristig sichern

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Gemeinsam rufen Babett Pfefferlein, familien- und gesundheitspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, und Stephanie Erben, Landessprecherin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen, alle Interessierten und insbesondere Familien dazu auf, sich am 5. Mai 2015 zum Welthebammentag mit den Hebammen zu solidarisieren. Dazu erklärt Stephanie Erben: „Wegen steigender Versicherungsbeiträge haben in den vergangenen Jahren viele freiberufliche Hebammen in Thüringen die Geburtshilfe aufgeben müssen, das bedeutet oft ein bitteres Ende ihrer Berufstätigkeit. Für werdende Eltern kann es bedeuten, dass sie ihr Kind nicht so zur Welt bringen können, wie sie es sich wünschen, etwa zu Hause oder in einem Geburtshaus. Die Debatte betrifft grundsätzliche Versorgungsfragen, die sich gerade für unser ländlich geprägtes Land in ganz besonderer Weise stellen. Es darf nicht sein, dass das Thema so lange verschleppt wird, dass es in Thüringen noch zu weiteren gravierenden Einschränkungen der Wahlfreiheit für werdende Eltern kommt.“ „Noch immer ist keine langfristige bundesweite Lösung gefunden“, fügt Babett Pfefferlein hinzu. „Die Entwicklung der Haftpflichtversicherung der freien und Beleghebammen sehe ich mit großer Sorge. Nachdem die Haftpflichtversicherung schon 2003 und 2010 erhöht wurde, wird sie in diesem Jahr auf über 6.000 Euro steigen. Schon jetzt geben viele Hebammen ihren Beruf auf. In letzter Konsequenz bedeutet dies das Aus für einen immens wichtigen Berufsstand in Thüringen. Hier werden wir gemeinsam mit den Koalitionspartnern entgegensteuern.“ „Unsere Fraktion führt seit einiger Zeit Fachgespräche mit dem Hebammenlandesverband, den Krankenkassen und zahlreichen Hebammen und hat erreicht, dass im Koalitionsvertrag ein extra Kapitel mit Vorhaben zur Sicherstellung der geburtsbegleitenden Maßnahmen vereinbart wurde“, fährt die Grünen-Abgeordnete fort. „Wir wollen konkrete Lösungen zur Sicherstellung der für unsere Kinder und Familien so wichtigen Tätigkeit finden und werden nicht müde, eine langfristige und tragfähige Lösung auf Bundesebene zu fordern. Vorstellbar ist beispielsweise eine generelle Berufshaftpflicht für Gesundheitsberufe oder eine Berufsgenossenschaft.“ Unverständnis äußert Babett Pfefferlein über die aktuell gescheiterten Verhandlungen des Deutschen Hebammenverbandes e. V. (DHV) mit dem GKV-Spitzenverband: „Es kann nicht sein, dass die Verhandlungen an unüberbrückbaren Differenzen zu den Ausschlusskriterien für Hausgeburten scheitern. Der GKV-Spitzenverband wollte wissenschaftlich nicht belegte Ausschlusskriterien pauschal festlegen und Frauen dabei das Recht zur Mitbestimmung absprechen. Vorgespräche von Hebammen mit Schwangeren zur Geburt und der Wahl des Geburtsortes wären außerdem nicht ausreichend finanziert.“ Die Auswirkungen sind weitreichend für die Hebammen: Eine fünfprozentige Vergütungssteigerung liegt auf Eis. Die Ausgestaltung des Sicherstellungszuschlags, der ab Juli 2015 Hausgeburten unterstützen sollte, ist weiterhin offen. Die Landtagsfraktion und die Landesgeschäftsstelle von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Thüringen unterstützen deshalb den Welthebammentag unter dem Motto: „Hebammen für eine bessere Zukunft“.
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