Gestern, 23. April 2015, tagte der Landwirtschaftsausschuss im Thüringer Landtag zu den Ermittlungen in der Schweinezuchtanlage in Thiemendorf. Im Ergebnis stellt Roberto Kobelt, Sprecher für Landwirtschaft der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fest:
„In Thiemendorf und Schöngleina hat es über Monate und Jahre hinweg systematische Tierquälereien gegeben. Auch nach erfolgten Kontrollen trat keine grundsätzliche Besserung ein. Auch, wenn die Hürden dafür hoch liegen, müssen wir bei fortgesetzten Verstößen ein Tierhaltungsverbot für den Betreiber prüfen.“
Die offensichtlich systematisch stattfindenden, oft ungesetzlich vollzogenen Ferkeltötungen, kritisiert Kobelt scharf: „Unser grundsätzliches Ziel ist, dass alle Ferkel, die geboren werden, auch aufgezogen werden. Somit wären die umstrittenen Tötungsmethoden überflüssig.“
Der Grünenpolitiker sieht nach wie vor erheblichen Handlungsbedarf: „Um weitere eklatante Verstöße in Zukunft zu verhindern, braucht Thüringen eine konsequente Tierwohlstrategie. Darauf werden wir weiter drängen sowie Halte- und Tötungsbedingungen, Besatzdichte, Antibiotikaeinsatz und Kastenhaltung einer strengen Kontrolle unterziehen. Deshalb werden wir das Tierwohl in den Ausschüssen wieder zum Thema machen.“
Mit Blick auf den gestrigen Sozialausschuss zu diesem Thema ergänzt Babett Pfefferlein, gesundheitspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Wir werden ein wachsames Auge auf das Tierwohl und den Verbraucherschutz haben, die Kontrollstrategien überdenken und uns intensiv auf Landes- und Bundesebene für dessen Verbesserung einsetzen.“
