Hebammen an die Hochschulen

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Anlässlich der Ankündigung des Aufbaus eines dualen Studiengangs für Geburtshilfe in Thüringen erklärt Anja Siegesmund, gesundheits- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:

„Der Ruf meiner Fraktion und der Hebammen nach einer schrittweisen Akademisierung ihres Berufsstandes wird endlich gehört. Die geplante akademische Ausbildung für die hochprofessionelle und verantwortungsvolle Arbeit von Hebammen und Geburtshelfern an der Fachhochschule Jena spiegelt die vorhandene Lebenswirklichkeit und die veränderten Gegebenheiten im Beruf wider. Bereits jetzt besitzt die große Mehrheit der Hebammenschülerinnen und -schüler eine Hochschulzugangsberechtigung. Zudem arbeiten Hebammen später sehr stark eigenverantwortlich, was die akademische Anhebung der Ausbildung zusätzlich rechtfertigt.“

Die bündnisgrüne Gesundheitspolitikerin erhofft sich von der Einführung eines dualen Studiengangs einen Bedeutungszuwachs des Hebammenwesens in der Patientinnen- und Patientenversorgung, eine Aufwertung als eigenständige wissenschaftliche Disziplin, eine bessere Zusammenarbeit der unterschiedlichen Berufsgruppen und eine Aufwertung des gesamten Berufsstandes. „Die Finanzfrage ist allerdings unmittelbar zu klären. Thüringen muss bereit sein, die Hochschulen adäquat zu finanzieren“, so Siegesmund weiter.

Gleichwohl macht die Grünenpolitikerin deutlich, die Akademisierung sei kein Allheilmittel. „Nach wie vor sind Hebammen trotz ihrer gesellschaftlichen Bedeutung deutlich unterbezahlt und erfahren nicht die Wertschätzung, die sie eigentlich verdienen. Wir kämpfen für eine angemessene Entlohnung und Anerkennung sowie die Freiheit der Geburtswahl werdender Eltern. Denn: Hebammen stärken heißt, Familien stärken.“