Authentische Gedenk-, Lern- und Erinnerungsorte dauerhaft fördern

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„Die heutige Gedenkstätte in der Erfurter Andreasstraße stellt einen doppelten Ort der Erinnerung dar. Einerseits macht sie die Unterdrückung durch die SED-Diktatur deutlich, andererseits ist die Andreasstraße auch ein Symbol für die Demokratiebewegung und Befreiung dank friedlicher Revolution mit der Besetzung der ehemaligen Stasi-Zentrale am 4. Dezember 1989. Unser Dank gilt daher allen, die diesen Ort heute in eindrucksvoller Weise zum Gedenk-, Lern und Erinnerungsort gleichermaßen gemacht haben“, so Astrid Rothe-Beinlich, die selbst in der damaligen Bürgerwache aktiv war und heute bildungs- und kulturpolitische Sprecherin sowie Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag ist.

„24 Jahre nach der friedlichen Revolution ist es unsere Aufgabe, die Erinnerung wach zu halten, um daraus dauerhaft zu lernen. Die Andreasstraße eignet sich dafür hervorragend als authentischer Ort der Begegnung und als Stätte der Demokratiebildung. Hier wurde die Jahrzehnte andauernde Übermacht der Überwachung sinnbildlich ohnmächtig, als sie sich mit den mutigen Bürgerinnen und Bürgern konfrontiert sah, die gekommen waren, um zu bleiben“, beschreibt Rothe-Beinlich ihre Eindrücke von damals.

„Und genau dieses Wissen aus der Erfahrung sollte uns auch heute noch leiten, wenn es darum geht, Menschen für Partizipation und Teilhabe zu begeistern. Mündige Bürgerinnen und Bürger haben damals für Freiheit, Gerechtigkeit und gegen das Vergessen gekämpft, indem sie sich für die Bewahrung der Akten und umfassende Transparenz einsetzten. Auch heute brauchen wir eine gelebte und eine erfahrbare Demokratie. Nur so werden wir es schaffen, gerade junge Menschen für Demokratie und die Einmischung in eigene Angelegenheiten zu gewinnen“, ist die Grünenpolitikerin überzeugt.

Nachdenklich stimmt die bündnisgrüne Abgeordnete jedoch, dass nicht alle Thüringer Gedenkstätten die notwendige Unterstützung erhalten, um für die Zukunft zu erinnern und für morgen aus dem Erfahrenen zu lernen.

 „Hier braucht es deutlich mehr Engagement auch von Seiten des Landes“, schließt Rothe-Beinlich.