Mitteldeutscher Imkertag

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Die fast 19.600 Bienenvölker in Thüringen sind nach Auffassung von Expertinnen und Experten zu wenig für ein ausreichendes Bestäuben der Pflanzen. Das Land fördert deshalb auch künftig Imker finanziell. Dies wird der Mitteldeutsche Imkertag am 2. November in Stadtroda sehr begrüßen, ist sich Dr. Frank Augsten, agrar- und umweltpolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen, sicher:

„Die finanzielle Unterstützung der Thüringer Imker darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Landesregierung bei drängenden Problemen keine gute Rolle spielt. In der letzten Sitzung des Agrar- und Umweltausschuss des Thüringer Landtages hat sie beispielsweise Bedenken gegen das von der EU erlassene, vorläufige Teilverbot von drei umstrittenen Pflanzenschutzmitteln aus der Stoffgruppe der Neonikotinoide geäußert und damit eine sehr industrienahe Position vertreten. Dabei haben mehrere Referentinnen und Referenten bei einer Tagung zur Bienengesundheit am 19. Oktober in Weimar erneut auf die Bienengefährlichkeit dieser Pestizide hingewiesen.“

Die bündnisgrüne Landtagsfraktion fordert von der Landesregierung neben der bedingungslosen Unterstützung des Neonikotinverbotes weitere wichtige Maßnahmen gegen Probleme, die die Imkerei sehr beschäftigen. „Die immer noch zu hohen Bienenverluste durch Spritzmittel machen deutlich, dass es einer grundlegenden Überarbeitung der Einordnung von Pflanzenschutzmitteln in die vier Bienengefährdungsklassen bedarf. Hier müssen vor allem die möglichen Kombinationseffekte durch Vermischung verschiedener Präparate ausreichend berücksichtigt werden, denn aus zwei an sich bienenungefährlichen Präparaten kann durch das zeitgleiche Ausbringen durchaus eine für Bienen tödliche Fracht werden“, so Augsten weiter.

„Außerdem erwarten wir gerade nach dem gentechnikfreundlichen Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 24. Oktober ein klares Bekenntnis der Landesregierung zum Schutz der Imker vor gentechnischer Kontamination ihrer Völker und Produkte. Und wir drängen darauf, dass in der kommenden EU-Förderperiode die Spielräume für die Ausweitung von Fruchtfolgen auf dem Acker genutzt werden, um den Bienen auch nach der Raps- und Obstblüte noch genug wertvolle Nahrung zu bieten.“

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