Pilzberatung in Gefahr

Bild zur Pressemitteilung

In Thüringen gibt es aufgrund eines sehr hohen Altersdurchschnitts sowie fehlender finanzieller Unterstützung immer weniger Pilzberaterinnen und -berater. Anja Siegesmund, gesundheitspolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen, sieht den Schutz der Bevölkerung vor Pilzvergiftungen in Gefahr und nahm dies zum Anlass, mittels einer Kleinen Anfrage (Drs. 5/2986) Genaueres von der Landesregierung zu erfahren. Aus der Antwort der Landesregierung (Drs. 5/6165) geht hervor, dass die Organisation der Pilzberatung als gut eingeschätzt wird, obwohl der Landesregierung weder Kenntnisse über die Altersstruktur der Pilzberaterinnen und -berater noch über die zukünftige Entwicklung der Pilzberatung vorliegen. Darüber hinaus sieht die Landesregierung keinen Anlass, die Pilzberatung neu zu organisieren sowie landesweit einheitliche Rahmenbedingungen und Regelungen zu schaffen. „Wie uns Jochen Girwert, Vorsitzender der Thüringer Arbeitsgemeinschaft Mykologie e.V., mitteilte, ist die typische Pilzberaterin beziehungsweise der typische Pilzberater in Thüringen um die 70 Jahre alt. Unter 40 Jahre sind nur zwei der insgesamt 55 Beratenden. Jungen Nachwuchs gibt es nicht. Das ist alarmierend. Deshalb sollte die Pilzberatung vom Freistaat Thüringen als Aufgabe der gesundheitlichen Daseinsvorsorge im Zusammenhang mit dem Verbraucherschutz klar definiert und in der Verordnung zum Gesundheitsdienstgesetz verankert werden“, so Siegesmund. „Der sehr zeitintensiven, ehrenamtlichen Tätigkeit gebühren zudem stärkere Anerkennung und Wertschätzung, denn Pilzberaterinnen und -berater helfen nicht nur, die Bevölkerung vor Vergiftungen zu schützen. Sie setzen sich zudem für die Erforschung und den Schutz der heimischen Pilzflora ein“, so Siegesmund abschließend.

Schlagworte