Landesregierung halbherzig bei Ökolandbauförderung

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Dr. Frank Augsten: Mit dem Aussetzen der Förderung der Umstellung von konventioneller auf ökologische Landbewirtschaftung konterkariert das Thüringer Agrarministerium die eigenen Ausbauziele

Die Thüringer Landesregierung hat sich in ihrem Zukunftsatlas Landwirtschaft 2020 den Ausbau des Ökolandbaus im Freistaat auf zehn Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche auf die Fahne geschrieben. Bei der Beantragung der Fördermittel für 2013 fehlt jedoch die Möglichkeit der sogenannten Umstellungsförderung für Flächen, die in diesem Jahr von einer konventionellen auf eine ökologische Bewirtschaftung umgestellt werden sollen. Dazu der agrar- und umweltpolitische Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen, Dr. Frank Augsten:

„Zehn Prozent Ökolandbau in Thüringen bis 2020 sind angesichts der Entwicklungen in anderen Bundesländern und vor allem vor dem Hintergrund der ständig steigenden Nachfrage nach Bioprodukten nicht besonders ambitioniert. Die Umstellungsförderung für neue Flächen auszusetzen kommt jedoch einem Offenbarungseid gleich. Offensichtlich ist es mit dem Engagement der Thüringer Landesregierung im Bereich Ökolandbau nicht weit her, denn es ist ein fatales Signal an umstellungswillige Betriebe, wenn es für die schwierige Phase der Umstellung keine Unterstützung mehr gibt.“

Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen fordert das Agrarministerium auf, diesen agrarpolitischen Fauxpas sofort in Ordnung zu bringen und die Umstellungsförderung bis zum Anschluss an die neue EU-Förderperiode zu gewährleisten. „Abgesehen davon, dass es sich um lächerlich kleine Beträge handelt, weil die Umstellungsbereitschaft in Thüringen aufgrund der ungünstigen Rahmenbedingungen sowieso nicht stark ausgeprägt ist – den Markt vor der eigenen Haustür nach regionalen und ökologisch erzeugten Lebensmitteln nicht zu bedienen, zeugt von wenig innovativem Geist im zuständigen Ministerium. Man stelle sich Wirtschaftsminister Machnig vor, wenn die Nachfrage nach Solarmodulen in Thüringen nur deshalb aus China gedeckt werden müsste, weil es in Thüringen zu wenig Produktion gibt,“ so Augsten abschließend.

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