Siegesmund: Konkrete Maßnahmen statt unverbindliche Absichtserklärungen
Zum aktuellen Plenum legt die Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erneut mit ihrem Antrag „Pflegebranche stärken und dem Pflegemangel begegnen“ (Drucksache 5/5085) einen umfassenden Maßnahmenkatalog vor, um dem Pflegemangel in Thüringen entgegenzuwirken und die pflegerische Versorgung in Thüringen sicherzustellen.
„Fachkräftemangel, Arbeitsüberlastung, schlechte Arbeitsbedingungen und noch schlechtere Bezahlungen müssen endlich überwunden werden. Wer morgen für seine Angehörigen und sich eine gute Pflege will, muss heute handeln! Was wir brauchen, sind konkrete Maßnahmen und Ziele und keinen Pflegepakt, der nur eine gut gemeinte Absichtserklärung ohne ausreichende Verbindlichkeit enthält“, so Anja Siegesmund, pflegepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion.
Mit ihrem Antrag fordern die Bündnisgrünen die schwarz-rote Landesregierung auf, Pflege endlich ganzheitlich zu betrachten. „Wir brauchen eine umfassende Strategie zur Ausbildungsförderung, unterstützt durch eine solidarische Umlagefinanzierung beziehungsweise durch die Sicherung der Finanzierung des dritten Ausbildungsjahres; einen Dialog zur Einrichtung einer Pflegekammer, um die Mitsprache der größten Berufsgruppe im Gesundheits- und Sozialwesen sowie deren gesellschaftliche Stellung zu steigern; eine Imagekampagne, um neue Zielgruppen für die Pflegeberufe zu gewinnen; eine Harmonisierung und Durchlässigkeit der Pflegequalifizierungen; ein Pflegemonitoring sowie eine höhere Vergütung der Arbeit. Nur so werden wir eine menschenwürdige Pflege für alle Bedürftigen erreichen“, so Siegesmund schließend.
Hintergrund:
Nach einer Allensbach-Studie der vergangenen Woche wird der Bedarf an Pflegeplätzen für Ältere und Kranke in Deutschland in den kommenden Jahren dramatisch steigen. Bis zum Jahr 2060 seien mehr als eine Millionen zusätzliche Pflegeheimplätze und über 700.000 zusätzliche Pflegekräfte nötig.
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