Thüringer Bratwurst ist kein Grundnahrungsmittel

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Anlässlich der heutigen Fachtagung in Erfurt, die sich mit Fragen und Problemen der Schulverpflegung beschäftigt, erklärt Dr. Frank Augsten, verbraucherschutzpolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Im Thüringer Ministerium für Verbraucherschutz müssen alle Alarmglocken klingeln, wenn ExpertInnen zu der Einschätzung gelangen, dass Kinder ernährungsbedingt nicht die Lebenserwartung ihrer Eltern erreichen werden. Die aktuellen Diskussionen um Reformen im Gesundheitsbereich sind ein Witz gegenüber dem, was uns in den kommenden 30 Jahren blüht. Es wächst eine Generation heran, die übergewichtig und gleichzeitig mangelernährt ist. Ein Gesundheitssystem, in dem ein großer Teil der Erwachsenen im besten Arbeitsalter krankheitsbedingt arbeitsunfähig ist, kann nicht funktionieren.“ Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert vor diesem Hintergrund ein deutlich stärkeres Engagement der Landesregierung. Das vom Land kofinanzierte Schulobstprogramm sei ein erster Schritt, aber kein Ausgleich für die vor Jahren gestrichenen Zuschüsse zum Schulessen. Auch die Unterstützung für Hartz-IV-Familien aus dem Bildungs- und Teilhabepaket kompensiere diese nicht. Für die bündnisgrüne Fraktion ist die Finanzierung des Schulessens der letzte Bereich, in dem sozialer Ausgleich durch Zuschüsse erfolgen sollte. „Schulessen sollte generell für alle Schülerinnen und Schüler kostenfrei sein. Darüber hinaus fordern wir mehr Aufklärung über ungesunde Ernährung. Das betrifft insbesondere den hohen Zuckergehalt von vielen, speziell für Kinder angebotenen Nahrungsmitteln und die Flut an Zusatzstoffen, die häufig unerkannt allergieauslösend sind. Zudem darf selbst im Bratwurstland Nummer Eins der viel zu hohe Fleisch- und Wurstkonsum kein Tabu sein“, so Augsten abschließend.