Infragestellen des Biosphärenreservates Rhön ist keine Diskussionsgrundlage

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Zum derzeitigen Widerstand und dem Bestreben einiger AkteurInnen im Biosphärenreservat Rhön, den Status Biosphärenreservat ganz in Frage zu stellen, erklärt Dr. Frank Augsten, umweltpolitische Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Umweltminister Reinholz muss vor Ort zur Chefsache erklären. Wir können nicht 20 Jahre Erfolgsgeschichte über Bord werfen und die Aussagen von CDU-LokalpolitikerInnen, die das Biosphärenreservat nicht als Gewinn für die Region verstehen, unkommentiert stehen lassen.“ „Der derzeitige Diskussionsprozess wird von uns nicht als Alibishow verstanden, sondern als zusätzlicher Prozess, um mit den Betroffenen vor Ort Lösungen und Kompromisse zu finden. Hierzu muss jedoch auch der Wille aller vorhanden sein, Lösungen erzielen zu wollen. Eine Totalablehnung der neuen Zonierungspläne wird zu keinem Ergebnis führen. Nicht die Durchsetzung einzelner Positionen, sondern der gemeinsame Erfolg zählen“, ergänzt Andreas Hundertmark, Vorstandsmitglied im Regionalverband Wartburgkreis/Eisenach. Zweidrittel der Einwände, die zum ersten Gebietsvorschlag eingereicht wurden, hatten keinen Bestand, da die Flächen außerhalb der Gebietskulisse lagen. 1400 Hektar Fläche für die Pflegezone wurden im neuen Zonierungsentwurf aufgrund jener Gegenstimmen herausgenommen. „Damit wurde die Hälfte der Fläche, zu der Einwände vorgebracht wurden, in den neuen Karten berücksichtigt“, stellt Hundertmark klar. „Wir sprechen uns des Weiteren dafür aus, eine Differenzierung des Grünlandes in der Biosphärenreservats-Verordnung vorzunehmen, um so die Nutzungstypenvielfalt besser wiederzugeben. Die LandwirtInnen sollen die zusätzlichen Pflegezonen auch als Chance verstehen, um eine finanzielle Unterstützung für ihre Naturschutzmaßnahmen zu bekommen“, erklärt Frank Augsten. Eine Erweiterung der Kern- und Pflegezonen muss gelingen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es wichtig, dass die beteiligten Akteure und Akteurinnen an einem Strang ziehen. „Hierzu müssen auch die dem Umweltministerium untergeordneten Fachbehörden in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie Naturschutz besser als bisher zusammenarbeiten“, fordern Augsten und Hundertmark abschließend. Der Umweltminister solle dafür sorgen, dass nicht gegeneinander, sondern miteinander agiert wird.