Grüne für bessere Arbeitsbedingungen an Thüringer Hochschulen

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„Dass etwa 90 Prozent des wissenschaftlichen Nachwuchses und nahezu 100 Prozent aller weiblichen wissenschaftlichen Mitarbeiter an Thüringer Hochschulen in befristeten Stellen arbeiten, ist untragbar. Damit werden dem wissenschaftlichen Nachwuchs im Freistaat zu wenige berufliche Perspektiven eröffnet. Letztlich leidet auch die Qualität von Lehre und Forschung darunter“, erläutert Astrid Rothe-Beinlich, wissenschaftspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Die bündnisgrüne Landtagsfraktion fordert daher ein Ende der jetzigen Praxis, dass sich NachwuchswissenschaftlerInnen noch bis über das fünfte Lebensjahrzehnt hinaus mit befristeten und schlecht bezahlten Verträgen begnügen müssen. „Qualität von Forschung und Lehre ist untrennbar mit der Qualität der Arbeitsbedingungen verbunden. Daher darf sich die Landesregierung hier nicht aus der Verantwortung stehlen. Statt wie vorgesehen Stellen abzubauen, braucht es ausreichende Personalspielräume und deutlich mehr Engagement zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen an unseren Hochschulen“, fordert die bündnisgrüne Hochschulpolitikerin. „So braucht es Dauerstellen für Daueraufgaben an den Hochschulen. Statt möglichst viel Personal, für möglichst wenig Geld, brauchen wir reguläre, statt prekäre Arbeitsplätze. Vor allem unterhalb der Professur braucht es bessere Karrieremöglichkeiten und verlässlichere Perspektiven. Das geht jedoch nur mit zukunftsfähigen Personalstrukturen – wozu erstens ein Umdenken der Hochschulen und der Regierenden und zweitens eine ausreichende Grundfinanzierung vonnöten ist. Beides ist leider auch in Thüringen nicht in Sicht“, so Rothe-Beinlich weiter. „Wir fordern daher die Landesregierung auf, in den jetzt abzuschließenden Ziel- und Leistungsvereinbarungen klare Regelungen zum Abbau des hohen Teilzeit- und Befristungsanteils zu treffen. Gerade Frauen sind überdurchschnittlich von Teilzeit und Befristung betroffen und müssen dadurch oftmals schlechtere Bezahlung und schlechtere Karrierechancen in Kauf nehmen. Wir müssen jetzt mit Veränderungen beginnen, um in der Wissenschaft langfristig die Arbeitsbedingungen zu verbessern und faire Verhältnisse für Männer und Frauen zu schaffen“, so die bündnisgrüne Hochschulpolitikerin abschließend.