An der Schulsozialarbeit zu sparen, ist verantwortungslos

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Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Astrid Rothe-Beinlich, reagiert mit Unverständnis auf die Blockade des Landesprogramms zur Schulsozialarbeit durch Finanzminister Wolfgang Voß. „Es ist unverantwortlich von Herrn Voß, ausgerechnet an der Schulsozialarbeit sparen zu wollen. Denn wer hier spart, produziert immense Folgekosten!“, so Rothe-Beinlich. „Wir fordern die Landesregierung auf, endlich ein Konzept vorzulegen, welches SchulpsychologInnen und Schulsozialarbeit selbstverständlich in das System Schule integriert. Schule ist nicht nur Lern-, sondern auch Lebensort. Die Auseinandersetzung mit Gewalt und schwierigen Lebenssituationen, wie beispielsweise Armut, muss insgesamt im Schulalltag Berücksichtigung und Raum finden.“ CDU und SPD haben zwar im Koalitionsvertrag vereinbart, dass Schulsozialarbeit und Schulpsychologie gestärkt werden sollen. Doch bislang ist wenig geschehen. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag hat bereits vor zwei Jahren einen konkreten Vorschlag vorgelegt, wie mehr Personal zur Verfügung gestellt werden kann. „Für den Schulalltag braucht es keine Feuerwehr, sondern verlässliche AnsprechpartnerInnen und Kontinuität – in Form von mehr Schulsozialarbeit statt weniger und permanenter schulpsychologischer Betreuung. Unser Ziel ist eine Betreuungsquote von unter 1:5000 ist bei den SchulpsychologInnen“, erklärt Astrid Rothe-Beinlich. „Die Verwirklichung des längeren gemeinsamen Lernens, die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Bildungsbereich und die Weiterentwicklung der Grundschulen zu rhythmisierten Ganztagsschulen sowie die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf individuelle Förderung braucht – so meinen wir – deutlich mehr Engagement als die jetzige Landesregierung derzeit zeigt. Im Moment herrscht Stillstand, der wohl auch die nächsten zwei Jahre Bestand haben wird. So geht leider wichtige Zeit für die zukunftsgerechte Weiterentwicklung der Thüringer Schullandschaft verloren“, schließt Astrid Rothe-Beinlich.