Die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN arbeitet sich in den kommenden Wochen mit einer Gesundheitstour unter dem Motto „Die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Thüringen“ durch aktuelle politische Fragen. Den Auftakt bildet die Podiumsdiskussion „Diagnose: Unterversorgung?! Gegenwart und Zukunft der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum“ am Montag, den 19. März, 18 Uhr, in der Vogtlandhalle in Greiz.
„Das Gesundheitswesen in Thüringen befindet sich in einem grundlegenden Wandlungsprozess“, erklärt Anja Siegesmund, Vorsitzende der bündnisgrünen Fraktion, dazu. „Angesichts des demografischen und sozialen Wandels wird es immer schwieriger, eine flächendeckende wohnortnahe Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Thüringen zu gewährleisten.“
Gerade im ländlichen Raum sind der Ärztemangel, der Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal, die Schließung von Krankenhäusern sowie die Gewährleistung medizinischer Versorgung im Notfall Gegenstand aktueller Debatten. Bereits heute ist ein starker Fachkräftemangel festzustellen. Nach einer Berechnung der Kassenärztlichen Vereinigung werden derzeit 234 Hausärzte sowie 47 Fachärzte für die ambulante Versorgung im Freistaat benötigt. Fast ein Drittel der Ärztinnen und Ärzte in Thüringen sind älter als 59 Jahre und die Nachfolge in vielen Praxen noch nicht gesichert.
„Die Entwicklung auf der Seite der Leistungserbringer bewirkt in Kombination mit erheblichen Veränderungen auf der Seite der Leistungsbezieher die Notwendigkeit zu Strukturreformen“, so Siegesmund. „Die Gesamtbevölkerung sinkt und die Lebenserwartung steigt. Durch die Alterung der Bevölkerung ändern sich die typischen Krankheitsbilder.“ So werden chronische Erkrankungen und multiple Morbidität zunehmen. Hinzu kommt eine zunehmende eingeschränkte Mobilität der Patienten. „Die Behandlung älterer, chronisch und mehrfach erkrankter Patientinnen und Patienten ist eine Herausforderung auf die das Gesundheitswesen in seiner jetzigen Form nicht eingestellt ist“, so die grüne Gesundheitspolitikerin
Die Veranstaltungsreihe ist als Tour mit wechselnden inhaltlichen Etappen konzipiert. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen vor Ort erfahren, wo die Thüringerinnen und Thüringer Probleme aber auch Potenziale in den jeweiligen Themenbereichen sehen. Die dabei gewonnenen Informationen sollen als wesentliche Bausteine für die weitere parlamentarische Arbeit dienen. „Denn Politik ist nicht Selbstzweck, sondern soll und muss nicht nur mit Fachleuten sondern auch mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert und gestaltet werden“, schließt Siegesmund. Die folgenden Termine sind: 2. April Nordhausen, 3. April Weimar, 7. Mai Suhl und 15. Mai Gotha.
Weitere Informationen unter http://gruenlink.de/7jp
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