Grüne wollen Soziokultur stärken

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„Während sich Kulturminister Christoph Matschie für Großprojekte wie das Weimarer Kunstfest in der Diskussion um die sogenannte Bewirtschaftungsreserve öffentlichkeitswirksam einsetzt und die Mittel freigibt, befinden alle anderen betroffenen Kultureinrichtungen weiter im Unklaren. Das ist ein unhaltbarer Zustand“, meint Astrid Rothe-Beinlich, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. So ist noch immer ungewiss, inwiefern die Einrichtungen der Soziokultur und der freien Theater in Thüringen betroffen sind. Ihnen allen liegen noch keine Bescheide vor. „Wir fordern, dass sich Kulturminister Matschie nicht nur um große Leuchtturmprojekte kümmert, sondern sich auch für den Erhalt der kulturellen Vielfalt durch soziokulturelle Zentren, Kulturinitiativen sowie die freie Theaterszene zuständig fühlt“, so die grüne Kulturpolitikerin, die sich heute mit Vertretern der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur Thüringen e.V. getroffen hat. „Bleibt die Bewirtschaftungsreserve bei den über 80 soziokulturellen Zentren, Bühnen und Kulturprojekten im Land bestehen, kommt es zu existenziellen Einschnitten, die unbedingt verhindert werden müssen“, so Rothe-Beinlich. Diese meist kleinen Einrichtungen und Initiativen verfügen über keinerlei Rücklagen zum Ausgleich der Kürzungen. Bisher ist die soziokulturelle Landschaft vor allem durch fehlende Planungssicherheit gekennzeichnet, was durch die Bewirtschaftungsreserve zusätzlich verstärkt wird. „Wir meinen, hier muss endlich ein Umdenken erfolgen. Schließlich arbeiten viele dieser Einrichtungen seit vielen Jahren kontinuierlich und bringen sich überaus aktiv und vielfältig beispielsweise in der kulturellen Bildung vor Ort ein, gerade dort wo keine großen staatlich geförderten Kulturinstitutionen aktiv sind“, so die bündnisgrüne Kulturpolitikerin. Doch die Bewirtschaftungsreserve ist leider nicht das einzige Problem mit dem sich die Soziokultur herumschlagen muss. „Seit vielen Jahren ist die Soziokultur drastisch unterfinanziert. Aber auch einfache Lösungen werden vom zuständigen Minister gar nicht oder nur mehr als zögerlich angegangen. So fordern die Landesarbeitsgemeinschaften seit längerem eine jahresübergreifende und mehrjährige Förderung der ProjektmanagerInnen- und mitarbeiterInnenstellen, zu der sich das Land leider bisher nichtdurchringen kann. Stattdessen muss jede Einrichtung immer wieder aufs Neue Förderanträge für ihre MitarbeiterInnen einreichen, wodurch viel Energie für den Einsatz in Kultur und zudem Erfahrung verloren geht. Wir meinen, hier hätte es längst eine unbürokratischere und langfristigere Lösung geben können“, schließt Astrid Rothe-Beinlich. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützt die Stellungnahme des Thüringer Theaterverbandes, der LAG Soziokulturelle Zentren und der LAG Spiel und Theater in Thüringen e.V. und kritisiert aufs Schärfste, dass die Verbände bis heute darauf keine Antwort des Finanz- und des Kulturministers erhalten haben, obgleich diese bereits am 25. Januar bei diesen einging.