Unkonventionelles Erdgas: Moratorium zur Risikobewertung nötig

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Nach der Vorstellung der Pläne zur Erkundung von unkonventionellem Erdgas durch die Firma BNK Petroleum im Umweltausschuss des Thüringer Landtages, bekräftigt der umweltpolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Frank Augsten, seine kritische Haltung zum geplanten Abbau von Schiefergas in Thüringen. „Wir müssen zunächst die richtigen Rahmenbedingungen setzen, denn sowohl das sogenannte Fracking als Methode als auch die eingesetzten giftigen Chemikalien bergen Risiken für Umwelt und Gesundheit. Davon zeugen zahlreiche Vorkommnisse beispielsweise in den USA und in Niedersachsen“, so Augsten. Vor diesem Hintergrund kritisiert der Grünen-Politiker auch die bisherige Vergabepraxis in Thüringen. „Die Vergabe von Aufsuchungslizenzen wurde an der Öffentlichkeit vorbei bereits 2010 durch das Landesbergamt genehmigt. Bevor es zu weiteren Genehmigungen von Erkundungsmaßnahmen in Thüringen kommen kann, muss das Bundesberggesetz reformiert und in das Umwelt- und Wasserecht integriert werden.“ Eine Umweltverträglichkeitsprüfung dürfe künftig nicht mehr die Ausnahme sein, sondern sollte obligatorisch werden. „Wir fordern zudem die Bundesregierung auf, ein Moratorium für die Förderung von unkonventionellem Erdgas zu erlassen“, so der Abgeordnete weiter. Andere Länder haben die notwendigen Konsequenzen aus den alarmierende Berichten aus den USA längst gezogen: In Großbritannien, den Niederlanden und Teilen der Schweiz haben die zuständigen Ministerien per Erlass bereits ein Moratorium ausgesprochen. In Bulgarien und Frankreich haben die Parlamente ein Verbotsgesetz verabschiedet. „Ein zweijähriges Moratorium würde die Gelegenheit geben, die Risiken wissenschaftlich zu prüfen und zu bewerten“, ergänzt der Abgeordnete und fordert die Landesregierung auf, ein solches Vorgehen zu unterstützen. Auch wenn die Firma BNK Petroleum im Ausschuss ein umweltverträgliches Produktionsverfahren propagiert hat, sehen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Erkundung von Schiefergas erhebliche Umweltrisiken. „Die Landesregierung muss sich angesichts der Risiken des Frackings für die landwirtschaftliche Biogaserzeugung vor Ort, die Methanisierung nicht benötigten Stroms und den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien als Alternativen einsetzen“, so Augsten abschließend.