Carius gefährdet Klimaschutzziele

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Zur heutigen Unterzeichnung einer freiwilligen Selbstverpflichtung zur Verbesserung der Energieeffizienz der Thüringer Wohnungswirtschaft erklärt Jennifer Schubert, baupolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Thüringen hat laut Bauminister Carius derzeit eine Sanierungsrate von gerade einmal einem Prozent. Damit setzt die Thüringer Wirtschaft 250 Millionen Euro um. Wir könnten also mit einer Steigerung der Sanierungsrate auf drei Prozent, wie es für die Erreichung der Klimaschutzziele notwendig ist, einen zusätzlichen Umsatz von einer halben Milliarde Euro erreichen. Das wäre eine Steigerung des Bausektors um ein Drittel. Damit könnten für die nächsten 30 Jahre mehrere Tausend sichere Arbeitsplätze geschaffen werden. Und das alles ohne neue Schulden, denn gesamtwirtschaftlich rechnet sich der Klimaschutz.“. Die bündnisgrüne Abgeordnete zeigt sich allerdings verwundert über das geringe Engagement der Baubranche bei diesem Thema. „Warum fordern Handwerker und Industrie diese Maßnahmen nicht lautstark ein? Schließlich stehen die Häuser, die Anfang der 90er saniert wurden, in den Jahren bis 2025 wiederum zur Sanierung an“, so Schubert. Nach 2025 darf der Durchschnittsverbrauch von Häusern nur noch 40 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter liegen. Aktuell liegt der Thüringer Durchschnitt bei rund 100 Kilowattstunden. „Die Technologien für die deutliche Energieersparnis sind da, bei breitem Einsatz, gerade im Mehrgeschossbau, sind sie auch heute schon erschwinglich. Darüber hinaus bilden sie die Grundlage für die Erschließung neuer Exportmärkte“, sagt die Grünen-Politikerin. Schubert fordert in diesem Zusammenhang auch mehr Engagement der Landesregierung auf der Bundesebene. „Natürlich kann der Freistaat die für die Sanierungsmaßnahmen notwendigen Fördermittel nicht alleine aufbringen. Allerdings entschuldigt Landesbauminister Carius die mageren Mittel nur, anstatt von Bundesbauminister Ramsauer eine Erhöhung einzufordern. Wenn die Länder hier nicht mehr Konsequenz erzwingen, wird Schwarz-Gelb im Bund die Gebäude-Sanierungs-Förderung wahrscheinlich bald ganz einstellen. Mit 900 Millionen Euro, statt der notwendigen fünf bis neun Milliarden Euro pro Jahr bewegen wir uns schon rasant auf diesen Schritt zu“, schließt Schubert.